Eifel-Wasser
- Grafit
- Erschienen: Januar 2001
- 12
- Dortmund: Grafit, 2001, Seiten: 316, Originalsprache
- Frankfurt am Main: Lido, 2003, Titel: 'Dietmar Bär, Claudia Amm & Günter Lamprecht', Seiten: 3, Bemerkung: szenische Lesung
- Dortmund: Grafit, 2014, Seiten: 330, Originalsprache
Großes Kompliment an den Autor
Der Lebensmittelchemiker und Naturfreak Franz-Josef Breidenbach wird tot in einem Steinbruch aufgefunden - offensichtlich erschlagen von einer herabstürzenden Geröllawine. Der Journalist Siggi Baumeister und sein Spezi Ex-Kripomann Rodenstock, welche den Chemiker kannten, besuchen die Todesstätte und finden heraus, dass es kein Unfall gewesen sein kann sondern Mord. Unter dem Steinhaufen finden sie außerdem einen abgetrennten Finger. Auch die Kripo ist nun überzeugt davon, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt und der Leiter der Mordkommission Kischkewitz, ein alter Bekannter der beiden, bittet sie, sich umzuhören. Kurze Zeit später wird Holger Schwed, der beste Freund von Breidenbachs Sohn Heiner, von einem Auto an einer Hauswand zerquetscht. Die Umstände seines Todes sprechen auch hier dagegen, dass es sich um einen Unfall handelt.
Motive für den Mord an beiden sind schnell gefunden. Breidenbach hatte beruflich in letzter Zeit mit zwei Skandalen zu tun. Da ist zum einen der Sprudelfabrikant Rainer Still. Er hat illegal zu tíef nach Grundwasser gebohrt und exportiert das illegal geförderte Wasser nach Belgien, nur um es dann wieder nach Deutschland einzuführen. Dis ist für ihn profitabel, da in Belgien keine Kosten für das Duale System "Grüner Punkt" entstehen. Zum anderen war Breidenbach einem Umweltskandal auf der Spur. Im Betrieb des Fensterherstellers Lamm ist giftiges Vinyl ins Grundwasser gelangt. Dadurch kam es bei einigen Kindern in der Umgegend zu Leukämiefällen. Eine Familie, die ihre beiden Kinder dadurch verloren hatte, hat den Unternehmer angezeigt, sind jedoch schnell aus der Eifel weggezogen und hatten auf einmal viel Geld. Erpressung?
Beide Unternehmer sind Freunde und Schill hält sich sogar einen Schlägertrupp, dessen Anführer Albert - Abi - Schwanitz, sogar die Gegner Lamms verprügelt.
Holger Schwed und Breidenbachs Kinder Julia und Heiner haben auch in diesen Skandalen ermittelt und stellen für Lamm und Still daher auch eine Gefahr dar.
Baumeister und Rodenstock sowie deren Lebensgefährtinnen Vera und Emma ermitteln auch im privaten Umfeld der beiden Todesopfer. Dabei kommt Erstaunliches zutage. Es geht um Schmiergeld und Homosexualität, die Berndorf auf eine besondere Art zusammenführt...
Dieses Buch ist zwar nicht das Beste aus der Eifel-Krimi-Reihe aber trotzdem äußerst unterhaltsam. Die Story ist recht spannend - auch wenn der geneigte Berndorf-Fan von Anfang an ahnt, dass weder der Sprudelfabrikant noch der Fensterhersteller der Mörder ist - einfach weil häufig die verarbeitete Skandalgeschichte nichts mit den Mordfällen zu tun haben. Außerdem ist die Handlung diesmal teilweise nicht schlüssig - so wird z.B. der Mord an Holger Schwed nicht wirklich aufgeklärt, zumindest bleiben Zweifel offen und auch wie genau der abgetrennte Finger unter den Steinhaufen am ersten Tatort kam, wird nicht erklärt. Dennoch ist das Buch, wie bereits gesagt, äußerst unterhaltsam. Ich habe es förmlich verschlungen. Kann man einem Autor ein größeres Kompliment machen?
Jacques Berndorf - der Eifel-Krimi-Guru, Grafit
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