... denn zum Küssen sind sie da
- Econ
- Erschienen: Januar 1995
- 40
- Düsseldorf: Econ, 1995, Seiten: 346, Übersetzt: Dietlind Kaiser
- Düsseldorf: Econ, 1997, Seiten: 346
- Köln: Lübbe Audio, 2009, Seiten: 6, Übersetzt: Dietmar Wunder
- Berlin: Ullstein, 2001, Seiten: 346
Zusammenarbeit zweier Massenmörder
Alex Cross, schwarzer Polizeidetektiv und Psychologe aus Washington, macht sich zusammen mit seinem Partner auf den Weg nach North Carolina, nachdem er erfährt, dass seine Nichte, die dort studiert, seit vier Tagen vermisst wird. Als er dort ankommt, muß er erfahren, dass nicht nur seine Nichte verschwunden ist, sondern noch mehr Frauen. Ein skrupelloser Verbrecher, der sich selbst Cassanova nennt, hat diese Frauen scheinbar entführt und hält sie in einen Versteck als eine Art Harem. Und einige der Frauen wurden später tot aufgefunden.
Was auffällt, ist die Tatsache, dass höchste FBI-Ebenen mit dem Fall betraut sind und so gut wie keine Infos fließen. Und der Grund dafür scheint eine Verbindung zu einem Massenmörder in Los Angeles zu sein, der scheinbar Infos zu den Fällen in North Carolina hat. In irgendeiner Form haben die beiden Killer scheinbar Kontakt. Ist dies eventuell sogar eine Art perverser Wettstreit?
Als eine der Frauen, die gefangen gehalten werden, fliehen kann, aber aufgrund der Tatsache, dass sie unter Drogen stand, keinen Hinweis auf den Täter oder den Aufenthaltsort der anderen Frauen machen kann, versucht Cross mit ihrer Hilfe Licht ins Dunkel zu bringen.
"... denn zu Küssen sind sie da" ist ein unheimlich spannender Thriller mit vielen unerwartete Wendungen, bei dem wirklich erst auf den letzten Seiten alle offenen Fragen geklärt werden.
Zwei stilistische Punkt haben mir an diesem Buch gut gefallen: Zum einen hat Patterson sein Buch in sehr viele kleine, in sich fast abgeschlosse Kapitel unterteilt. Bei 450 Seiten gibt es 123 dieser Kapitel. Somit hat der Autor sich selbst fast gezwungen, sehr schnell auf den jeweiligen Punkt im Handlungsfaden zu kommen, Denn wenn man rechnet, erkennt man, dass im Durchschnitt kein Kapitel länger als 4 Seiten ist. Somit erklärt sich das zweite stilistischen Mittel fast automatisch: Ein sehr schöner, sachlicher, aber dabei keineswegs kalt wirkender Sprachstil (zumindest im englischen Original, das ich gelesen habe). Bei so kurzen Kapiteln bleibt keine Zeit für langatmige Einführungen oder lange, blumige Umschreibungen. Aber trotzdem wirkt das Buch weder hektisch noch "zusammengestochert". Mit einer klaren, aber dennoch ausdrucksstarken Sprache gelingt es Patterson einen sehr flüssigen Text zu schreiben und eine dauerhaft anhaltende Spannung zu erzeugen.
Dies ist das zweite Buch einer ganzen Reihe von Romanen um Alex Cross. Eigentlich versuche ich Serien auch in ihrer Erscheinungsreihefolge zu lesen, doch was will man machen, wenn das Schnäppchen aus dem Wühltisch nun mal Band 2 ist? Doch leider muss ich sagen, dass man an manchen Stellen des Buches dann doch deutlich gemacht bekommt, dass es schon einen Fall vor diesem Buch gab. Und da darauf auch manchmal Bezug genommen wird, ist es ein wenig störend. Und am Ende des Buches gibt es auch gleich eine Andeutung auf die Handlung des nächsten Buches. Man kann zwar auch ohne Kenntnis des Vorgängers der Handlung problemlos folgen, aber ich persönlich finde die Verknüpfungen etwas zu stark.
Abgesehen von der oben genannten Einschränkung der Verknüpfung zum Vorgängerroman, die aber wahrscheinlich nur solchen Pedanten wie mir wirklich etwas Lesefreude verdirbt, ist das Buch jedem Krimi- und Thrillerliebhaber wirklich zu empfehlen. Es liest sich sehr flott und der Spannungsbogen wird von Seite zu Seite angezogen. Manchmal musste ich mich zwingen mit dem Lesen aufzuhören.
James Patterson, Econ
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