Grabeskälte
- Gmeiner
- Erschienen: Januar 2004
- 9
- Meßkirch: Gmeiner, 2004, Seiten: 233, Originalsprache
Tod an der Göltzschtalbrücke - Pensionierter Polizist klärt gruselige Morde im Vogtland auf
"Mein Name ist Cora Birkner und wenn Sie diese Zeilen lesen, dann bin ich nicht mehr am Leben."
Tatort Vogtland, Schauermonat November. Die Regionalzeitung "Freie Presse" meldet: "Der Reichenbacher Hauptfriedhof rückt in den Brennpunkt polizeilicher Ermittlungen." Eine Steinplatte aus Granit sei von einem Familiengrab zur Seite geschoben worden und ...
Aufsehen erregende Grabschändungen und satanistische Verwüstungen hat es im Vogtland auch schon früher gegeben - vermutlich hat sich die vogtländischen Krimi-Autorin Maren Schwarz davon inspirieren lassen. Denn ihr Roman "Grabeskälte" beginnt auf dem Auerbacher Friedhof. Zwei Männer dringen in eine Gruft. Im Jahr 1978.
Zeitsprung. Jahrzehnte später befasst sich der pensionierte Kriminalbeamte Lüders mit dem Tod einer Schriftstellerin, die angeblich von der Göltzschtalbrücke sprang. Lüders - ein typisch deutscher Kommissar, bürgerlich, gemütlich, mit Gefühl - glaubt nicht so recht an Selbstmord. Seine Ermittlungen führen ihn zurück in das Jahr 1978. Er gerät auf die Spur eines psychopathisch-perversen Killers.
Maren Schwarz beschreibt die dunklen Seiten des zu Tageszeiten doch eher idyllisch wirkenden Vogtlandes. Sie baut überraschende Wendungen in die Geschichte ein und variiert die Erzählperspektive, was die Lektüre abwechslungsreich macht. Ganz kurz taucht auch der Täter als Erzähler auf, doch verrät Maren Schwarz dabei nicht, um wen es sich handelt.
Die Abscheulichkeit der Morde kommt eine Spur zu nüchtern rüber - fast könnte man meinen, dass Leichenfledderei zum vogtländischen Alltag gehört.
Die geschilderten Orte - vogtländische Kleinstädte und Leipzig - erscheinen authentisch. Der Leser spürt deutlich, dass Maren Schwarz aus der Region kommt. Ihr Regionalkrimi ist daher ein echtes Werk der Marke Sachsen-Krimi.
Maren Schwarz, Gmeiner
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