Cyclop

  • Blanvalet
  • Erschienen: Januar 1988
  • 2
  • New York: Simon & Schuster, 1986, Titel: 'Cyclops', Seiten: 475, Originalsprache
  • München: Blanvalet, 1988, Seiten: 512, Übersetzt: Michael Görden & W. M. Riegel
  • München: Goldmann, 1990, Seiten: 510
  • München: Goldmann, 2003, Seiten: 510
  • München: Goldmann, 2000, Seiten: 510
  • München: Goldmann, 2008, Seiten: 510
Cyclop
Cyclop
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Wolfgang Weninger
75°1001

Krimi-Couch Rezension vonOkt 2004

Die Puppen tanzenmit Bomben und Granaten

Clive Cussler lässt zum achten Mal seinen Paradehelden Major Dirk Pitt auf die Bösen dieser Welt Jagd machen. Und ohne diesen Supermann sähe es um das amerikanische Imperium schlecht bestellt aus, denn was nach einer einfachen Suche nach einem verschwundenen Zeppelin aussieht, artet in eine verdammt harte Mission aus, in deren Verlauf der Autor den Leser nicht nur wie gewohnt zu Wasser, zu Lande und in der Luft mit purer Action verwöhnt, sondern dieses Mal auch auf die Rückseite des Mondes entführt. Aber alles beginnt mit dem allzu menschlichen Streben nach Gold und Edelsteinen.

Siebzig Jahre ist es her, dass eine sagenhafte Statue aus Gold, Rubinen und Smaragden in der legendären Stadt Eldorado gefunden wurde. Doch ihre Reise mit dem Frachter "Cyclop" findet ein plötzliches Ende auf dem Meeresgrund und wie der Millionär LeBaron zu wissen glaubt, liegt der Schatz irgendwo vor der kubanischen Küste, wo der amerikanische Erzfeind Fidel Castro mit seinen russischen Beratern sitzt. Und damit hat Mister Cussler schon das böse Feindbild ins literarische Rennen gebracht. LeBaron gleitet in einem Zeppelin zur Schatzsuche, kehrt aber nicht zurück. Zurück kommt allerdings der Zeppelin, gesteuert von einigen Toten, deren Körper schon einige Jährchen in der Gefriertruhe zugebracht haben dürften. Da ist etwas faul und deshalb heuert die attraktive Madame LeBaron den besten Mann der NUMA an, um a.) ihren verschollenen Mann zu suchen und b.) dem bösen Fidel eine geheime Botschaft des Präsidenten zu überbringen. Aber das weiß der Dirk natürlich nicht und gerät prompt in arge Scherereien.

Aber da fehlt natürlich noch eine handfeste, politische Schweinerei, um das Verschwörungspotential eines Clive Cussler zu vervollständigen. In den Staaten hat sich eine geheime und zahlungskräftige Organisation gebildet, die in aller Stille auf der Rückseite des Mondes eine Raumstation installiert hat, denn Amerika muss das alles beherrschende Hightechland bleiben. Nur blöd, dass die Russen ständig ihre Soljut-Raketen zum Mond schießen. Also bleibt der Besatzung dieser Mondkolonie nichts Anderes übrig, als die Raumkapseln samt Kosmonauten mit einer Panzergranate jenseits aller Galaxien zu schießen, was den Russen so gar nicht gefällt. Folglich soll ein Kommandotrupp auf dem Erdtrabanten für kommunistische Ordnung sorgen.

Auch der gegenwärtige amerikanische Präsident und seine Mannschaft sind verständlicher Weise nicht nach dem Gusto der russischen Machthaber. Ohne einen ordentlichen Skandal ist denen jedoch nicht beizukommen und so planen die hinterhältigen Mannen des KGB, Fidel Castro zu opfern und Kuba dem Erdboden gleich zu machen, und dies alles den kapitalistischen Machthabern in Washington in die Schuhe zu schieben. Allerdings haben sie nicht mit Dirk Pitt gerechnet, der gemeinsam mit seinen Freunden von der NUMA, dem FBI und der CIA zur Rettung der Guten antritt, denn er ist ja praktischer Weise vor Ort.

Clive Cussler lässt wieder die Puppen tanzen und dies mit Bomben und Granaten. Dirk Pitt und seine Gefährten haben wieder sämtliche Körperteile voll zu tun, um mit dem nackten Leben aus der spannenden Geschichte heraus zu kommen und tun dies in bewährter Weise bis zum Happy End. Cussler bedient jedes Klischee, aber man weiß ja, dass hier nichts ernst zu nehmen ist und gerade deshalb macht die Lektüre rundum Spaß. Wer große Logik und Tiefsinn erwartet, wird enttäuscht werden. Wer es mag, wenn es kracht und Supermänner ihre Muskeln und Geistesblitze auspacken, der wird bestens bedient. Lesespaßgarantie für Hardcore-Actionfans.

Cyclop

Clive Cussler, Blanvalet

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