Envy - (Neid)

  • Blanvalet
  • Erschienen: Januar 2004
  • 18
  • New York: Warner, 2003, Titel: 'Envy', Seiten: 490, Originalsprache
  • München: Blanvalet, 2004, Seiten: 544, Übersetzt: Eva L. Wahser
  • München: Blanvalet, 2005, Seiten: 540
  • München: Goldmann, 2007, Seiten: 540
Envy - (Neid)
Envy - (Neid)
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Sabine Reiß
65°1001

Krimi-Couch Rezension vonFeb 2004

Achtung - Romantic Suspense

Maris Matherly-Reed arbeitet als leitende Angestellte und Lektorin im Verlag ihres Vaters. Als ihr der Prolog eines Manuskripts zugeschickt wird, dessen Absender nur seine Initialen preisgegeben hat, wird sie neugierig. Das was sie bis jetzt in ihren Händen hat, hält sie für äußerst vielversprechend.

Story: Zwei College-Freunde mieten sich ein Boot und fahren mit einem hübschen Mädchen hinaus aufs Meer. Zurück kommt nur einer, die anderen beiden sind über Bord gegangen. Man kann nur spekulieren, was auf dem Wasser passiert ist.

Maris entschließt sich, den unbekannten Autoren zu suchen. Als sie ihn auf St. Anne, einer Südstaateninsel, aufspürt, gibt er sich am Telefon barsch und lehnt jeglichen Kontakt ab. Sie packt ihre Koffer und fliegt zu ihm, doch ein herzliches Willkommen wird ihr nicht gewährt. Warum hat er ihr die ersten Seiten des Manuskripts geschickt? Nach einigem hin und her ist der im Rollstuhl sitzende Schriftsteller bereit, mit ihr zu arbeiten und sie genießt die Tage zunehmend, die sie in seinem Haus verbringt.

Währenddessen ist zu Hause nicht alles eitel Sonnenschein, denn ihr Mann Noah Reed plant den Verkauf von Matherly Press, er hat sich bereits eine Generalvollmacht vom Firmenanwalt ausstellen lassen. Noah ist ebenfalls beim Verlag tätig, aber seit dem Erfolg seines Erstlingromans hat er sich nie mehr schriftstellerisch betätigt, sondern sich ganz in die Verwaltungsarbeit gestürzt. Maris ahnt noch nichts von der Intrige, ihr gegenüber spielt er den treusorgenden Gatten, doch zudem betrügt dieser sie mit einer Klatschkolumnistin. Kommt ihm Daniel, Maris' Vater, auf die Spur?

Sex, Crime und noch mehr Sex

USA-Today urteilt: "Dieser Thriller wird Sandra Browns Leserinnen und Leser vor Spannung an den Sessel ketten." In diesem Satz sind bereits zwei Worte, die ich nicht im Zusammenhang mit diesem Buch nennen würde. Erstens die Bezeichnung Thriller: Wenn man allerdings die Inhaltsangabe des Verlages liest, ist man geneigt zu glauben, man würde einen solchen zu lesen bekommen. Aber was mich da kettet, das ist zum großen Teil eine Schmonzette in bester Danielle Steel-Manier, mit einigen deftigen Sexszenen. Naja, ein wenig Thriller ist vielleicht doch enthalten, schließlich weiß man nicht so genau, wer noch sterben muss. Wenn ich schon vorher gewusst hätte, dass die Autorin mancherorts unter dem Genre "Romantic Suspense" geführt wird, hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht zur Hand genommen.

Man muss trotzdem weiterlesen, pardon, Mann! muss aber nicht weiterlesen, will heißen, der von mir eingeschaltete (männliche) Testleser hat gerade mal bis Seite 200 (von 554) durchgehalten und noch nicht mal die Sexszenen bemerkt, die allerdings weiter hinten im Buch auch ausufernder werden und sich schon mal über drei Seiten hinziehen.

Gefesselt vom durchschaubaren Plot

Zweitens: An den Sessel gekettet vor Spannung war ich nicht, denn bereits auf Seite 21 wusste ich, wohin der Hase läuft. Und das, obwohl ich vorher keine einzige der zahllosen Kritiken gelesen habe. Das sollte man auch nicht tun, denn die meisten Rezensenten verraten viel zu viel. Aber eigentlich macht das gar nichts, denn nun muss ich ein kleines Geheimnis preisgeben: Danielle - Verzeihung Sandra Brown versteht ihr Geschäft und hält die Leserin dennoch bei der Stange, ich habe das Buch zwischendurch nicht gern aus der Hand gelegt. Als neugieriger Mensch wollte ich doch wissen, ob ich mit meinen Vermutungen richtig lag. Dabei bekam ich trotz des durchschaubaren Plots kurzweilige Unterhaltung geboten. Millionen von Leser(innen) können nicht irren, Sandra Brown schreibt für die Massen - Sex sells - schließlich ist sie mit Liebesromanen bekannt geworden.

Mehr soll dazu auch nicht gesagt werden. Je nach Erwartungshaltung ergibt sich die Bewertung: 20 Grad vom männlichen Testleser und 80 Grad für den Liebesroman-Faktor macht 50 plus 15 Grad Bonus für das Konzept = 65 Grad.

Envy - (Neid)

Sandra Brown, Blanvalet

Envy - (Neid)

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