Gestrandet
- Lübbe Audio
- Erschienen: Mai 2024
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Mamma Carlotta macht weiter.
Wie zu erwarten, setzt Lübbe Audio die Hörspielreihe um Mamma Carlotta im Sommer `24 fort. Die italienisch-stämmige Seniorin pfuscht mal wieder ihrem Schwiegersohn bei seinen Ermittlungen auf Sylt ins Handwerk. Gisa Pauly ist seit Jahren eine der erfolgreichsten Krimiautorinnen. Die Geschichten leben von den sympathischen Figuren, einer spannenden Handlung und dem speziellen Reiz der Insel Sylt.
Inhalt
Mamma Carlotta macht sich erneut auf den weiten Weg nach Sylt. Zu ihren Enkeln und ihrem Schwiegersohn Erik, der dort als Kommissar arbeitet. Kaum angekommen muss Erik zu einem Einsatz. Die vermögende, alleinlebende Frau Feddersen wurde offensichtlich getötet. Sie klagte schon eine Weile, dass jemand nächtens in ihr Haus eindringt und Kleinigkeiten stiehlt. Doch die Nachbarn mochten der alten Dame nicht glauben.
Wer könnte Interesse an ihrem Tod haben? Am ehesten ihr Neffe Mathis, der in der Nähe ein Hotel betreibt, das sich nur mühsam über Wasser hält. Aber er und seine Frau Valerie haben ein Alibi. Entsetzt über den Tod ist auch Frau Zöllner, die ihre Reise nur angetreten ist, um Frau Feddersen zu besuchen. Nun kommt Mamma Carlotta ins Spiel, denn sie hat die Zöllner auf der Anreise kennengelernt. Zöllner bittet sie um Hilfe. Sie muss in der Wohnung der Feddersen ein wichtiges Dokument suchen. Die beiden beschließen, mitten in der Nacht, in die polizeilich versiegelte Wohnung einzusteigen. Doch sie werden gestört. Zöllner ist schon in der Wohnung und Carlotta kann sich gerade noch verstecken. Am nächsten Morgen wird Frau Zöllner tot in der Wohnung aufgefunden. Die Ermittlungen der Polizei decken falsche Alibis, falsche Identitäten und dramatische Familienschicksale auf. Mamma Carlotta immer mittendrin. Nie weiß man, ob sie hilft oder stört.
Das Hörspiel
Der komplexen Geschichte kann man mit einer kurzen Inhaltsangabe kaum gerecht werden. Der Hörer folgt der Polizeigruppe mit einer nervigen Staatsanwältin, dem einfältigen Assistenten und dem ehrlichen Erik Wolf. Mamma Carlotta findet Hilfe bei ihren Enkeln und den Sylter Originalen Tovje und Fiete. Alle anderen sind irgendwie verdächtig. Die Autorin legt jede Menge Spuren und falsche Fährten. Gelegentlich muss der Hörer aufpassen, den Überblick nicht zu verlieren.
Die Story wird Regionalkrimi gemäß mit viel Ruhe und Lokalkolorit erzählt. Garniert mit der temperamentvollen Mamma und ihren Kochkünsten. Musik und Geräusche sind stimmig und zurückhaltend. Die Sprecher erledigen ihren Job. Alle durchweg ordentlich, aber niemand, dessen Stimme sich einprägt oder gefangen nimmt. Mamma Carlotta hätte gut etwas mehr italienischen Einschlag vertragen. Wie in der ersten Episode, dominiert eine Sprecherin den Verlauf des Hörspiels. Das ist schlimm genug. Aber auch die anderen Personen erzählen permanent Ereignisse aus der Vergangenheit. Trotz zweier Toter kommt dadurch kaum Spannung auf. Nur die Neugier hält den Hörer bei der Stange. Mitdenken oder Mitfühlen sind nicht möglich, da die Autorin immer mit neuen Ideen kommt, die der Hörer beim besten Fall nicht ahnen kann. Regie und Bearbeitung hätten hier aus der ambitionierten Vorlage viel sorgfältiger die Besonderheiten des Hörspiels nutzen müssen. Ein besonderes Anliegen ist der Autorin, auf das Schicksal junger Mütter und ihren viel zu früh geborenen Kinder hinzuweisen. Daraus einen Krimi zu machen, ist schon was.
Fazit
Ein ordentlicher Regionalkrimi mit wenig Spannung, aber sympathischen Figuren und Umfeld. An solche Stoffe sollte der Verlag Hörspielprofis lassen.
Gisa Pauly, Lübbe Audio
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