Der Sturm - Vergraben
- rororo
- Erschienen: Januar 2024
- 5
Wieder Spannendes vom Darß.
Nachdem Karen Sander uns in ihrer „Der Strand“-Trilogie auf die Halbinsel Darß geführt hat, ist es jetzt „Der Sturm“, der uns dorthin zurückkehren lässt. Auch diese Geschichte ist als Trilogie angelegt. Den Beginn macht „Vergraben“, was wörtlich zu nehmen ist, denn in den Dünen des Darß werden Knochen gefunden, durch einen Sturm freigelegt und ganz sicher nicht zu einem Menschen gehörend, der dort auf natürliche Weise starb.
Das Team wird wieder aktiv
Manchmal wirkt der Plot etwas gezwungen, denn es müssen Gründe gefunden werden, damit das altbekannte Team wieder zusammenkommt. Aber ehrlich – das verzeiht man gerne! Natürlich will man Kryptologin Mascha Krieger wieder dabeihaben, genauso ihren fiesen Stiefbruder Holger und ebenso unbedingt die ebenso karriereorientierte wie unsympathische Kira. Die Figuren sind jetzt, nur wenige Monate nach dem letzten Fall, natürlich kaum verändert, jedoch liegt die beginnende Liebesgeschichte zwischen Mascha und Tom auf Eis. Überhaupt lässt Karen Sander dieses Mal das Private etwas im Hintergrund ablaufen. Maschas Suche nach ihrer Herkunft spielt zwar auch wieder eine Rolle, aber bis jetzt nur eine untergeordnete. Jedoch werden schon kräftig neue Spuren diesbezüglich gelegt, die auf jeden Fall diesen Aspekt der Thriller-Reihe köchelnd halten.
Der übliche Plotaufbau erwartet uns
Gleich vorweg sei gesagt: Wer sich bei „Der Strand“-Trilogie daran gerieben hat, dass sich die Ermittlungen über alle drei Bücher zogen und die Lösung erst zum wirklich allerletzten Schluss präsentiert wurde, sollte die nun folgende Trilogie gar nicht erst beginnen. Der Aufbau ist nämlich exakt der Gleiche. Ein Fall initiiert das Geschehen und führt zu einem wesentlich mysteriöseren Verbrechen. Der eine Fall wird gelöst, doch die Ermittlungen zum anderen dauern an. Und auf die macht ein gehöriger Cliffhanger ordentlich Appetit.
Spannung ist garantiert
Karen Sander steigt schon mit einem ziemlich hohen Spannungsniveau in ihren Thriller ein und das wird auf weite Strecken auch durchgehalten. Unterschiedliche Perspektiven, auch die des Täters oder der Täterin, sorgen neben einigen Twists dafür, dass die Ermittlungen nie langatmig werden. In gewohnt lesefreundlichem Stil begleiten wir Tom, Mascha und die anderen Teammitglieder über einige Tage im Januar, die es in sich haben. Die Spurensuche führt wieder in die Vergangenheit und die Tage der DDR, die den Darß als Grenzgebiet zu einem ganz besonderen Ort machten. Die Lage kurz vor dem Mauerfall wird genauso spannend thematisiert, wie die Tatsache, dass man ganz offensichtlich noch nach mehr skelettierten Leichen suchen muss, die auf das Konto des „Darß-Ripper“ gehen. Diese Balance von Gegenwart und Vergangenheit trägt abermals dazu bei, dass man das Buch nur schlecht aus der Hand legen kann.
Fazit
Der Darß wartet wieder mit einem spannenden Rätsel auf! Wer von „Der Strand“-Trilogie begeistert war, wird auch diese mögen. Plot Aufbau und Team sind altbewährt und versprechen abermals Spannung und wenig fordernden Lesespaß. Allerdings wird auch dieses Mal das Ergebnis der Ermittlungen wohl erst am Ende des letzten Bandes der Trilogie präsentiert – also haben wir noch zwei hoffentlich ebenbürtige Thriller vor uns, bevor wir wissen, was es mit den Skeletten im Dünensand auf sich hat.
Karen Sander, rororo
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