Das Siebte Symbol
- Random House Audio
- Erschienen: Oktober 2023
- 0
Mühsame Ermittlungen in Malin Brodersens 2. Fall.
Mit „Das siebte Symbol“ setzt Anette Hinrichs ihre Reihe rund um die Hamburger Ermittlerin Malin Brodersen fort. Das Buch erschien bereits 2013, jetzt liefert Random House Audio die Hörbuchfassung.
Zwei Fälle, die Kopfzerbrechen bereiten
Im exklusiven Winterhude wird eine tote junge Frau gefunden, in Müllbeutel verpackt und in den Rondeelteich geworfen. Die Spur führt Malin Brodersen und ihre Kollegen ausgerechnet an die elitäre Privathochschule, an der auch Malin studiert hat. Dort stoßen sie auf wenig Hilfsbereitschaft, alle scheinen etwas zu verschweigen und die Freunde der Toten verhalten sich merkwürdig. Dann rückt eine junge Frau, die im Botanischen Garten vergewaltigt und schwerstverletzt wurde, ins Blickfeld des LKA. Scheinbar hängen die beiden Fälle zusammen, doch wie, ist den Ermittlern lange ein Rätsel.
Langwierige aber spannende Ermittlungen
Polizeiarbeit kann ermüdend und manchmal auch enervierend langwierig sein. Das weiß man spätestens nach diesem Hörbuch. Die Ermittler erhalten zwar immer wieder neue Erkenntnisse, doch die sind nur schwer in den Gesamtzusammenhang einzuordnen und so scheinen sie immer einen Schritt vor und zwei zurück zu machen. Aber Anette Hinrichs schafft es, das spannend zu gestalten. Dabei spielt das Milieu an der Privatuni eine große Rolle, wobei hier allerdings auch kräftig Klischees bedient werden. Die Studenten sind arrogant, klassenorientiert, rudern und halten wenig von Stipendiaten. Sie wohnen in Lofts oder, eher antiquiert, bei einer Hauswirtin, die keine Herrenbesuche duldet und auch vor Zimmerdurchsuchungen ihrer Mieterinnen nicht zurückschreckt. Und natürlich mixt Hinrichs auch wieder einige private Probleme des Ermittlerteams in das Geschehen ein, wobei Malin sich aufs Neue verlieben darf und abermals mit ihrer Mutter zusammenrasselt.
Im Team tut sich wenig
Schon im ersten Teil der Reihe lernt man das Team des LKA Hamburg kennen. Die sehr klischeebehafteten Charaktere werden natürlich im zweiten Teil nicht besser. Im Gegenteil, Malin entpuppt sich als ehemalige Studentin an der Corvinius Law School. Aber dieses Mal spielt ihre standesdünkelnde Mutter eine bedeutendere Rolle als ihr Opa, mit dem sie allerdings wieder einmal die Ermittlungen in allen Details bespricht.
Konstanze Heidenreich scheint mehr zu dem Fall sagen zu können als sie es tut. Als herauskommt, was sie so beharrlich verschweigt, greift die Autorin noch einmal kräftig in die Klischeekiste und holt Krawattennadeln, geheime Verbindungen und die insgesamt skrupellose Hamburger High Society hervor. Das alles könnte dem Krimi eigentlich den Rest geben, doch Sprecherin Vera Teltz schafft es auch dieses Mal mit ihrer Stimme und deren Modulationen über die Untiefen des Plots hinwegzuhelfen. Was übrig bleibt, ist ein Krimi, der spannend unterhält, über den man aber nicht unbedingt lange nachdenken muss.
Fazit
Ein Krimi, der nur so in Klischees badet, aber dennoch spannend zu unterhalten weiß. Das liegt nicht zuletzt an der Stimme von Vera Teltz, die wieder einmal über die Untiefen des Plots hinweghilft.
Anette Hinrichs, Random House Audio
Deine Meinung zu »Das Siebte Symbol«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!