Der Tod in den Schären

  • Aufbau
  • Erschienen: März 2024
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Marcel Zenk
91°1001

Krimi-Couch Rezension vonAug 2024

Ein ungewöhnlicher Krimi.

Börje Bohman ist der alte Greis, der durch seine Weigerungshaltung das Bauprojekt um den neuen Fahrradweg seit Jahren unmöglich macht. Er ist der Eigentümer eines Grundstückes, das nun endlich für den Bau weichen soll. Doch auf einmal verschwindet er und Blutspuren finden sich auf den Treppenstufen seines Hauses. Zeitgleich findet eine Mutter in ihrem Kinderwagen ein fremdes Kind. Die beiden Fälle sind verbunden, nur wie? Das will die hochschwangere Ermittlerin Anna Glad herausfinden. Sie begibt sich dabei in Lebensgefahr, denn es geht um mehr als es zunächst den Anschein macht.

Preis für den besten Krimi Finnlands

„Der Tod in den Schären“ ist der dritte Teil um die Ermittlerin Anna Glad. Der Vorgänger „Die Tote im Eis“ wurde mit dem Preis für den besten Krimi Finnlands des Jahres ausgezeichnet. Die Protagonistin Anna ist mir von Beginn an sympathisch. Ihr ist trotz ihrer Schwangerschaft kein Weg zu weit, keine Ermittlung zu schwer. Ihre Offenheit und Authentizität anderen Menschen gegenüber ist ihre große Stärke.

Sie freut sie sich auf ihr Baby, ist jedoch trotzdem noch nicht bereit, ihr Leben auf der Überholspur für ein Baby zu verlangsamen. Das merkt auch der Vater des Kindes, Tomas. Es kracht zwischen ihnen als sich herausstellt, dass er mehr Einsatz für den gemeinsamen neuen Lebensweg zeigt als sie. Dieser Konflikt zieht sich durch das Buch, entlang der Handlung um den Krimiplot.

Einsamkeit und Angst

Parallel dazu ist Alison Lindberg gerade dabei, in Finnland ein neues Leben aufzubauen. Sie und ihr Ehemann Samuel Lindberg, Eishockey - Profi, versuchen nun schon seit Längerem ein Baby zu bekommen. Er ist oft beruflich weg und sie muss sich alleine in ihrem idyllischen Haus an einem See zurechtfinden. Plötzlich hat sie das Gefühl, ihren Ehemann nicht mehr zu kennen. Samuels Bruder Leevi ist etwas zu freundlich zu Alison.

Eine Spannungskanone der anderen Art

Die Spannung im Krimi orientiert sich hauptsächlich an den Nebenplots. Die Lösung des Falles verbirgt sich nämlich darin. So viel vorab. Somit ist es kein klassischer Krimi mit Haupt,- und Nebenplots, sondern ein solcher, bei dem am Ende alles zusammenkommt und ein großes Finale zelebriert wird. Ich werde ständig auf die falsche Fährte gelockt und am Ende kommt alles anders als ich es mir dachte.

Eva Frantz präsentiert eine Geschichte, in der es um Einsamkeit, Zweifel und Vorurteile geht. Freunde schützen nicht vor Einsamkeit, Vorurteile und Zusammenhalt schließen sich gegenseitig aus und Zweifel schlummert in jedem noch so erfolgreichen Menschen. Der vierte Teil der Krimi Serie ist bereits in Arbeit. Ich freue mich schon sehr darauf. 

Fazit

Das Einzige was mich nach dem Lesen ärgert ist, dass ich Eva Frantz nicht schon früher entdeckt habe. Sie gehört für mich zu den ganz großen nordischen Autorinnen.

Der Tod in den Schären

Eva Frantz, Aufbau

Der Tod in den Schären

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