Nach wie vor besticht die Mischung von französischem Lebensgefühl und Spannung.
Auf dem alljährlichen Sommerfest in Saint-Denis wird auch die Gruppe «Les Troubadours» auftreten. Allerdings wird kurz vor dem Konzert eines ihrer Lieder von der spanischen Regierung auf den Index gesetzt. Es geht um die Unabhängigkeit Kataloniens. Damit steht der beschauliche Ort Saint-Denis plötzlich im Visier von Terroristen.
Ein Mann für alle Fälle
Die Vorbereitungen für das Sommerfest laufen auf Hochtouren. Bruno Courrèges, Chef de police in Saint-Denis, hat alle Hände voll zu tun. Fast unglaublich scheint deshalb, dass die berühmte Gruppe «Les Troubadours» mit ihrem Lied eine politische Kontroverse ausgelöst haben und ein Attentat zu befürchten ist. Bruno versucht nun mit seinen Vorgesetzten Schlimmes zu verhüten.
Im privaten Bereich unterstützt Bruno seine Freundin Florence. Sie muss sich gegen ihren brutalen Ex-Ehemann wehren und ihre Kinder schützen. Er kümmert sich gleichzeitig um die Musiker der «Les Troubadours», denen er sein Heim als Schutzhaus zur Verfügung stellt. Mit dabei ist er auch beim Wildschweinbraten, obwohl gleichzeitig ein Tennisturnier stattfindet an dem er teilnimmt. Nach wie vor ist Bruno der Mann für alle Fälle.
Ein wenig Geschichte und viel Politik
Es ist ein Wohlfühlkrimi, wie von Martin Walker nicht anders zu erwarten ist. Die Hauptthemen sind geblieben. Dies sind der Chef de police, seine Kochkunst und das Périgord. Auch der fünfzehnte Fall für Bruno Courrèges, Chef de police in Saint-Denis zeigt keine grossen Veränderungen im Plot. Noch immer ist der Polizist ein Beschützer, der den ganzen Tag an verschiedensten Fronten für Recht und Ordnung einsteht. Auch die vielen Freunde, für die er gerne kocht und ihnen bei unzähligen Problemen hilfreich zur Seite steht, fehlen nicht. In diesem Band gesellt sich nun eine politische Komponente in Form der Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens hinzu. Dieser Kampf hat Folgen bis nach Okzitanien und eben auch auf das Périgord. Allerdings bleibt der Autor bei diesem Thema eher oberflächlich, ergänzt es aber mit geschichtlichen Fakten. Ein bisschen ausholender schreibt er über die politischen Winkelzüge auf internationalem Parkett. Geradezu ausufernd wird es, wenn er sich über die verschiedensten Waffengattungen und deren Einsatzgebiete auslässt. Fast etwas gar viel in der friedlichen Welt des Périgord.
Martin Walker kann seine Herkunft als Journalist nicht verleugnen. Die große weite Welt interessiert ihn einfach. Ereignisse daraus verknüpft er mit dem Leben im Périgord, feinem Essen und großartigen Weinen. Ergänzt wird es mit ein wenig Spannung und etwas Geschichte. Eine ansprechende Mischung, auch beim fünfzehnten Mal.
Fazit
Wie gewohnt greift Martin Walker auch in diesem Roman wieder verschiedenste Themen auf. Er verbindet Geschichte mit Politik und umrahmt alles mit etwas Kulinarik. Wer Martin Walker mag, wird nicht enttäuscht, obwohl es dieses Mal etwas beschaulicher und bedächtiger zu und her geht.
Martin Walker, Diogenes
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