Transatlantik
- Piper
- Erschienen: Oktober 2022
- 2
Rath grüßt zum neunten Mal
Gereon Rath ist untergetaucht und seine Ehefrau Charlotte Rath hat allerlei Probleme im Deutschland von 1937. Nachdem ihre Freundin Greta spurlos verschwindet und ihr ehemaliger Pflegesohn Fritze in die Nervenheilanstalt eingeliefert wird, beginnen für Charlotte schwere Zeiten. Als dann auch noch ein rätselhafter Mord geschieht, wird Charlotte vor eine Zerreißprobe gestellt. Zeitgleich versucht Gereon mit einem Zeppelin in die USA zu fliehen.
Die Bestsellerserie befindet sich mit „Transatlantik“ bereits im neunten Teil der Gereon Rath – Reihe. Die Verfilmung nach dem Vorbild des ersten Buchs von Volker Kutscher „Der nasse Fisch“ nennt sich „Babylon Berlin“.
Authentisch und Spannend
Autoren von historischen Kriminalromanen recherchieren für gewöhnlich viel, worunter oft der Plot und die Spannung leiden. Bei Volker Kutscher bekommt man eine perfekte Mischung zwischen Spannung und Recherche. Nicht nur das, der Autor erschafft eine authentische Vorkriegserzählung mit allem was dazugehört: Geheimdienste, Brutalität und auch ein Exkurs nach USA, wo sich Deutsche einen Drogenkrieg liefern. Natürlich kommt auch die Liebesromanze zwischen Charlotte (Charly) und Gereon nicht zu kurz. Besonders eindrucksvoll verschafft einem das Buch ein Blick in die Köpfe mancher SS–Männer, die mit dem nationalsozialistischen Gedankengut nichts anfangen können, aber aus Karrieregründen beigetreten sind.
Zuweilen langatmig
Zwar wird jedes Kapitel des Romans aus einem anderen Blickwinkel erzählt, wodurch das Buch abwechslungsreich wird, jedoch wirkt die Auflösung um den Mordfall des SS–Manns Klaus von Rekowski künstlich in die Länge gezogen. Die Buchlänge von knapp 600 Seiten machen sich zwischendurch dann doch bemerkbar.
Fazit
Etwas langatmig, aber trotzdem ein durchaus lesenswerter historischer Kriminalroman mit einem komplexen Plot, gelungenen Charakteren und historischen Fakten. Volker Kutscher hat mit Charly und Gereon eine Welt geschaffen, die ihresgleichen sucht.
Volker Kutscher, Piper
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