Treibsand

Der ehemalige Berliner Hauptkommissar David Bender hat seinen Dienst quittiert. Nun bäckt er eher kleine Brötchen als Privatermittler. Allerdings ist gerade ein Einsatz nicht wunschgemäss verlaufen, deshalb muss sich David erst einmal aus der Schusslinie nehmen. Da kommt ihm die Einforderung eines Freundschaftsdienstes auf Usedom gelegen.

Ein ungleiches Paar

Oskars Anruf kommt überraschend, aber für David genau zum richtigen Zeitpunkt. Er kennt den Obdachlosen aus der Zeit als Polizist in Berlin. Von ihm hat er damals mehrfach wertvolle Hinweise zu Verdächtigen erhalten. Nun ist Oskar auf Usedom verhaftet worden und braucht Davids Hilfe. Also macht er sich auf den Weg und findet sich schon bald mitten im Umfeld eines kriminellen Clans.

Oskar wird verdächtigt, seinen Obdachlosenfreund Udo umgebracht zu haben. David soll nun seine Unschuld beweisen. Seine Ermittlungen führen ihn in ein polizeilich versiegeltes Haus, das dem Toten als Unterschlupf diente. Sein Eindringen bleibt nicht unbemerkt. Er wird von der Polizistin Catharina Adler entdeckt. Die Polizistin und der Privatermittler versuchen aus unterschiedlichen Gründen diesen mysteriösen Mord aufzuklären. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten bilden sie bald ein starkes Team. Auf ihrer Suche nach dem Mörder geraten sie rasch zwischen die Fronten krimineller Banden, die mit Menschen und Drogen handeln. 

Rätsel um Rätsel

Ein Privatermittler und eine junge Polizistin, beide in der Vergangenheit auf den Straßen Berlins unterwegs, lösen nun auf Usedom gemeinsam ihren ersten Fall. Je tiefer sie sich in den Fall graben, desto mysteriöser wird er. Dann gerät Davids Wohnmobil in Brand und bei Catharina wird eingebrochen. Als wäre dies nicht genug, gibt ihnen Oskars Verhalten Rätsel auf und bei der Polizei scheint es einen Maulwurf zu geben.  

Geduld wird belohnt

Der Einstieg in den Fall gestaltet sich etwas zäh, müssen die Figuren doch erst einmal an Kontur gewinnen. Aber dann legt Mark Franleys Krimi an Tempo zu und lässt einem nicht mehr los. Die eigentliche Polizeiarbeit steht dabei nicht im Vordergrund. Im Zentrum stehen unkonventionelle Ermittlungsmethoden und viele Geheimnisse. Diese geben der Geschichte immer wieder neue und überraschende Wendungen. Nach und nach und um sieben Ecken wird erkennbar, auf was das Ganze hinausläuft. Ergänzt wird die packend gestaltete Spurensuche durch die beginnende Liebesgeschichte zwischen David und Catharina. Das anfangs etwas toxisch wirkende Geplänkel ist leicht überzogen dargestellt, wirkt aber eher beruhigend auf die ansonsten so zahlreichen und rasch wechselnden Schauplätze.  

Fazit

Erst im Verlauf der Geschichte nimmt die Spannung zu und entwickelt zum Pageturner. Man lässt sich mit den Protagonisten auf falsche Fährten locken und mag deshalb das Buch bis zur Auflösung des Falls gar nicht mehr aus den Händen geben.