Übung macht den Mörder

Isa Kleins Neugierde in dem Mordfall beschert ihr einige spannungsgeladene und gefährliche Momente. Abgesehen davon, kann sie Kommissar Bähr einfach nichts abgewinnen. Sie zweifelt sehr an seinen Fähigkeiten und beschliesst deshalb, auf eigene Faust zu ermitteln.

Ein Kommissar im Haus

Die Ermordung der Zahnarztgattin Jutta Liebknecht erschüttert den ganzen Ort. Der Mörder läuft in Grimmingen frei herum. Isas Freundin Renate möchte deswegen gleich bei ihr einziehen. Gemeinsam würden sie sich sicherer fühlen, so Renates Argument. Doch Isa ist wenig begeistert. Sie braucht ihre Privatsphäre und ihre Ruhe. Nicht gerechnet hat sie mit dem Einzug eines echten Kommissars. Dieser wurde von der Kripo Reutlingen zur Unterstützung angefordert. Mangels geeigneter Unterkünfte, zieht er nun bei Isa in das Dachgeschoss ihres Hauses ein. Ganz uneigennützig liebäugelt Isa auf eine Zusammenarbeit mit dem Kommissar. Schliesslich verfügt sie über detektivische Fähigkeiten. Durch den Einzug in die Dachwohnung ist ja nicht auszuschliessen, dass der Kommissar ihre Hilfe in Anspruch nehmen könnte. Mit unheimlichem Gespür findet Isa jedoch jedes Fettnäpfchen und zieht den Zorn des Ermittlers auf sich. Und sie begibt sich in grösste Gefahr. 

Neugierig und ungeschickt

Sarah Kempfle hat mit der Figur der Isa Klein eine äußerst witzige, neugierige und besserwisserische Figur geschaffen, die keinen Augenblick an ihren Fähigkeiten zweifelt. Ihren Beruf als Lehrerin scheint sie nicht gerade motiviert auszuüben. Ihren Kollegen gegenüber tritt sie eher distanziert und ablehnend auf. Aber sie ist neugierig und holt sich ihre Informationen überall. Die Autorin lässt ihre Protagonistin zu Hochform auflaufen. Vermeintliche Mörder und selbst Ehebrecher werden von ihr gefunden. Da kommt allerhand zum Vorschein. Isa bewegt sich allerdings bei ihren Nachforschungen so ungeschickt, wie man es nicht für möglich halten würde. Sie eckt an und landet selbst öfters unsanft auf ihrem Hintern. Diese Situationen hat Sarah Kempfle mit sehr viel Witz und Humor beschrieben. Während Isa Klein auf ihre unbeschreibliche Art ermittelt, wirkt Kommissar Bähr im Hintergrund. Er ist das pure Gegenteil von Isa. Das ruhige Element, das bedacht vorgeht. Obwohl Isa ihm immer wieder in die Quere kommt, lässt er sich nicht von seinem Weg abbringen. „Auch wenn sie es niemals laut sagen würde, sie musste zugeben, dass Bähr sich wacker geschlagen hatte. Und das passte ihr gar nicht.“

Fazit

Ein witziger und leichter Provinzkrimi. Der Roman ist unterhaltsam und gleichzeitig humorvoll, ohne dass dabei die Spannung zu kurz kommt. Da es sich um den ersten Band handelt, ist eine Fortsetzung garantiert.