Team Helsinki: Grausames Spiel

2022 legte das Ehepaar Aki und Milla Ollikainen ihr Krimidebüt vor. Unter dem Pseudonym A.M. Ollikainen schickten sie „Team Helsinki“ ins Rennen, das mit „Die Tote im Container seinen ersten Fall löste. Jetzt lassen sie die Ermittler mit ihrer Chefin Paula wieder ans Werk um einen Täter zu finden, der eine Wippe als Tatwaffe hat.

Das grausame Spiel auf der Wippe

Eine alte und todkranke Frau wird erhängt in einem Wald bei Helsinki gefunden. Der Fall wird als Selbstmord eingestuft. Doch Paula Pihlaja zweifelt. Diese Zweifel scheinen berechtigt zu sein, denn einige Woche später wird ein berühmter Bergsteiger aufgefunden, erhängt mit dem gleichen Typ Seil, wie die Frau. Das Perfide ist die eigentliche Tatwaffe – eine Kinderwippe. Team Helsinki beginnt mit den Ermittlungen, die zum Freundeskreis des Bergsteigers führen. Doch die Frage, warum eine alte kranke Frau umgebracht wurde, bleibt lange ein Rätsel. Dann geschieht ein weiterer Mord und wieder beförderte eine Wippe das Opfer in den Tod.

Eine schwache Fortsetzung

Der erste Teil der Serie war wenig spektakulär und ließ noch sehr viel Luft nach oben. Vom jetzt vorliegenden zweiten Teil kann man sagen, dass er diese Luft nicht ausfüllt und auf dem relativ schwachen Niveau verblieben ist. Die Geschichte wirkt zu konstruiert und die Handlung wird nur schleppend voran getrieben. Die privaten Probleme des Ermittlungsteams nehmen dabei relativ viel Raum ein. Doch Spannung kommt dadurch nur wenig auf. Die versuchten Wendungen zünden nur kurz, können nicht richtig fesseln und laufen oft ins Leere. Der Schluss mündet in einen krampfhaften Showdown, nach dem man enttäuscht registriert, dass auch die Begründung, warum der Täter gemordet hat, nur wenig glaubhaft ist.

Zwei Teams stehen im Mittelpunkt

Team Helsinki ermittelt im Freundeskreis rund um Bergsteiger Otto Paljakka. Zwei Teams, die unterschiedlicher nicht sein könnten und damit einen ganz interessanten Kontrapunkt setzen. Paljakkas Freunde entpuppen sich im Laufe des Geschehens als weniger freundlich. Die Figuren sind dabei gut gezeichnet und lassen die unterschwellige Rivalität erkennen. Wenn dann die Vergangenheit immer mehr ins Blickfeld gerät, wir schnell klar, dass hier nur ein Gesicht gewahrt werden soll, dass es so wohl nie gab. Im Gegensatz dazu harmonisiert das Team Helsinki einfach zu gut. Es hat weder Ecken noch Kanten und kommt daher eher weichgespült als realistisch daher. Zwar haben alle so ihre Geheimnisse, doch die bleiben vor der Bürotür und werden höchstens durch die zurückhaltende Zuwendung der Kollegen glattgebügelt. Gerade Chefin Paula trägt mehr als ein interessantes Geheimnis mit sich herum, doch gehen auch diese in der homogenen Masse des Teams unter, auch wenn eines ziemlich ausgebreitet wird, durch Briefe, die zumindest ein wenig von ihrem Gefühlsleben offenbaren.

Fazit

Wenig überzeugende Fortsetzung der Paula-Pihlaja-Serie. Bleibt weiterhin die Hoffnung auf den Folgeband, der vielleicht endlich einmal Bewegung in das Team Helsinki bringt. Das Potential für Konflikte und Probleme ist jedenfalls da. Wenn die noch durch eine spannende Ermittlung ergänzt würden, könnte es doch noch etwas werden mit Paula und ihrem Team.