Der Fall Axel: Warnix 1
- Hermann Media
- Erschienen: Juli 2022
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Viele Wendungen, zunehmende Spannung und ein unerwartetes Ende.
Hermann Media ist mit vielen neuen Hörspielen und Serien immer eng am Ohr des Hörers. Die Reihe „Warnix“, erstmals veröffentlicht im Juli 2022, gehört in die Rubrik Crime-Comedy. Veröffentlicht werden sollen ungewöhnliche Fälle der Kommissarin Karin Hertz. Sie wurde als Großstadtgewächs nach einigen Fehlschlägen und -tritten in die tiefste Provinz ins kleine Örtchen Warnix in der Uckermark versetzt. Die Reihe lebt ganz offensichtlich von der Hauptsprecherin Katy Karrenbauer, die unverkennbar das Cover ziert. Sie ist Fernsehzuschauern mit ihrer charakteristischen Stimme und der Darstellung rustikaler Frauentypen u.a. aus der Reihe „Hinter Gittern“ bekannt.
Inhalt
Karin Hertz ist frisch in Warnix gelandet. Der erste Eindruck: Tiefer kann man nicht fallen.
Der junge Repräsentant der Wache Enrico Liebstöckel informiert sie standesgemäß darüber, dass in Warnix seit Jahren keine Straftaten außer zu schnellem Fahren oder Alkohol am Steuer begangen wurde. Eine Katze vom Baum zu holen ist schon ein Highlight.
Doch die kleine heile Welt gerät aus den Fugen: Der wertvolle Zuchtbulle Alex von Bauer Lauterbach fehlt. Wurde er entführt oder gar in der örtlichen Gaststätte zu Gulasch verarbeitet? Unter Hunderten von Tieren ist er nicht leicht aufzufinden. Im Ort gibt es nicht viele Verdächtige. Aber es gibt keine Spuren einer externen Entführung. Die Situation eskaliert. Bauer Lauterbach und sein Widersacher, Bauer Brinkmann werden tot aufgefunden. Plötzlich findet sich Karin Hertz in einem Sumpf von Mord und Totschlag.
Das Hörspiel
Das Hörspiel hält sich an klassische Vorbilder. Die Anzahl der möglichen Täter ist überschaubar und ein Zweier-Team ermittelt. Es ergeben sich viele Wendungen, zunehmende Spannung und ein unerwartetes Ende. Dies ist der erfahrenen Kommissarin zu verdanken, die nach vergeblicher Spurensuche mögliche Motive analysiert.
Katy Karrenbauer spricht die erwartet verhärtete Frauenrolle. Aber sie hat auch andere Facetten. Sie lässt sich auf eine Nacht mit ihrem Assistenten ein, sie kümmert sich liebevoll um ihre demente Mutter. Hier besteht noch interessantes Entwicklungspotential. Der Assistent dagegen bleibt blass und ist nicht mehr als ein liebloser Sidekick.
Das Hörspiel ist kurzweilig mit inhaltlich stimmigen Dialogen, passender Musik und ländlichen Geräuschen inszeniert. Schön, dass neben den Inseln, Küsten und Großstädten auch die ländliche Provinz Stoff für einen kommerziellen Krimi hergibt.
Die dunkle Seite ist der platte Humor und die derbe Sprache. Nach dem zehnten Mal ist es nicht mehr witzig, wenn Karin Hertz immer neue Verballhornungen für Liebstöckels Namen findet. Alle Nebenfiguren sind eher grobe Holzschnitzarbeit als filigrane Kunstwerke. Manche Ideen sind absurd und überflüssig. Warum muss Liebstöckel plötzlich ein außerehelicher Sohn des Bauern sein. Zur Lösung des Falles trägt dies nichts bei.
Fazit
Nichts für sensible Seelen. Wenn es dem Autor gelingt sein sprachliches Niveau zu heben und inhaltliche Mängel zu reduzieren, besteht noch Entwicklungspotential.
Daniel Call, Hermann Media
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