Der Strand: Vergessen

Karen Sander alias Sabine Klewe schließt mit „Vergessen“ die „Strand“-Trilogie ab. Wieder entführt sie uns auf den Darß, in das fiktive Örtchen Sellnitz. Drei Wochen ist die gehörlose Lilli nun schon verschwunden. Alle gehen davon aus, dass sie nicht mehr lebt. Doch der Fall wird immer verworrener und führt bald tief in die Vergangenheit. Es wird klar, dass Hauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger einen Täter jagen, der viel zu verbergen hat und skrupellos ist.

Wer hätte das gedacht?

Für viele etwas unglücklich hat Karen Sander ihre Geschichte in eine Trilogie gepackt. Der erste Band diente lediglich der Einführung von Figuren und dem Legen von Fährten; der zweite war ein typischer Sandwichband, der die Handlung nur wenig vorantrieb, aber dennoch wichtige Details lieferte. Beide Bände haben nicht unbedingt für Begeisterungsstürme unter der Leserschaft gesorgt und vielleicht hat so mancher sogar das Handtuch geworfen. Doch das dürfte sich jetzt rächen, denn die Trilogie endet mit einem fulminanten Abschluss, den so wahrscheinlich nicht viele vorhergesehen haben dürften.

Wenige Tage bis zum Schluss

Sander beschreibt abermals, in sehr kurzen Kapiteln, lediglich wenige Tage der Ermittlungen. Zugegeben – auch dieses Mal wäre es schöner gewesen, wenn die Kapitel ausführlicher ausgefallen wären und man so länger bei einer Person verweilen könnte. Doch während das in den Vorgängerbänden eher enervierend nervig war, schafft Sander es diesmal daraus packende Spannung zu generieren. In ihnen gehen die Ermittlungen bald in verschiedene Richtungen, die unterschiedliche verdächtige Personen als Mittelpunkt haben. Die Autorin bindet damit wirklich jede bisher erwähnte Figur in das Geschehen ein, das sich immer mehr zuspitzt und dann in einem wirklich packenden Finale endet.

Den Schluss verzeiht man gerne

Bei einer Hatz mit so atemraubendem Tempo, verzeiht man gerne, dass die Lösung doch etwas unrealistisch erscheinen mag. Vielleicht hätte man sich das ein oder andere auch schon denken können. Allerdings kommen dadurch Machenschaften an den Tag, die in der ehemaligen DDR wohl bitterer Alltag waren. Gleichzeitig führen Teile der Ermittlungen zu Erkenntnissen, welche Mascha Krüger veranlassen auch in ihrer Vergangenheit zu wühlen. Und das lässt wiederum auf eine Fortsetzung der Reihe über eine Trilogie hinaus hoffen, die Autorin Karen Sander dann auch im Nachwort ankündigt.

Fazit

Ein fulminantes Finale! Mit dem Abschluss der „Strand-Trilogie“ dürfte Karen Sander alle, die von den bisherigen zwei Bänden nicht so begeistert waren, versöhnen. Packend spannend bis zum Schluss, lässt sie nun auch auf mehr von Mascha Krüger und Tom Engelhardt hoffen, die sie im Nachwort auch schon ankündigt.