Das chinesische Zimmer

  • btb
  • Erschienen: April 2022
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- Die Piet Hieronymus Reihe 7

- Taschenbuch, Broschur

- 192 Seiten

Das chinesische Zimmer
Das chinesische Zimmer
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Monika Wenger
71°1001

Krimi-Couch Rezension vonApr 2022

Zu Ehren eines Freundes

Piet Hieronymus ist ein ehemaliger Profiler der niederländischen Polizei und lebt nun in Berlin. Als sein Berufskollege und Freund im finnischen Rovaniemi tot aufgefunden wird, geht die Polizei von einem Suizid aus. Der Hinweis, dass am Tatort eine Chiantiflasche gefunden wurde, lässt Piet aufhorchen und an dem Befund zweifeln.

Der alte Profiler beschliesst, seinem Freund Gerechtigkeit zukommen zu lassen und nimmt die lange Zugreise von Berlin nach Rovaniemi auf sich. Er hofft, dass seine angeschlagene Gesundheit ihm keinen Strich durch die Rechnung macht und er den Fall lösen wird.

«Ich führe fast nur noch Selbstgespräche. Dabei ertappe ich mich immer wieder dabei, mich siezen zu wollen, so fremd bin ich mir inzwischen. Im Übrigen versuche ich, mich auf meinen Tod vorzubereiten, ohne auf ihn zu warten. Das ist keine einfache Sache.» (Quelle: Roman)

Der Tote, Einar Berglund, war mit einer Italienerin verheiratet. Nach der Trennung hat er nie wieder italienischen Rotwein getrunken. Aufgrund dieses Indizes geht Hieronymus auf Spurensuche in Einars Hütte. Dort stürzt er unglücklich und verletzt sich schwer. Im Krankenhaus lernt er die Vietnamesin Hue kennen und engagiert sie nach seinem Austritt als Privatpflegerin. Als er sich zur Genesung in das Pflegeheim einweisen lässt, wo Einar vermutlich untergebracht war, mehren sich die Hinweise auf verbrecherische Machenschaften im Namen der Wissenschaft.

Vielschichtig, philosophisch und spannend

Der Autor mischt verschiedene Themen zu einem Kriminalroman mit interessantem wissenschaftlichem Hintergrund. Der Roman widmet sich der Lebensweise der Samen, berichtet über künstliche Intelligenz und sinniert über chinesische Schriftzeichen. Vietnamesische Kochkünste und finnische Trinkfestigkeit erhalten ebenso ihren Platz und zeigen eine Vielfalt der Kulturen. Abgesehen von diesen Nebenschauplätzen bleibt Piet Hieronymus auf der Suche nach dem Mörder Einars. Dieser ist erstaunlich schnell gefunden – aber Hieronymus findet noch mehr. Diese Entdeckungen erweisen sich als äusserst gefährlich und bringen ihn in Lebensgefahr. Mehr denn je ist er auf die Hilfe von Hue und dem Samen Matti angewiesen.

Fazit

Distanziert und etwas träge erzählt der Autor von der Spurensuche des gealterten und gesundheitlich angeschlagenen Profilers. Die Suche führt durch finnische Landschaften auf den Spuren der Samen, erzählt von den Beschwerlichkeiten des Alters und überrascht mit seinem Ende.

Das chinesische Zimmer

Henning Boëtius, btb

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