Wayne McLair (8): Aldermoor Asylum
- Maritim
- Erschienen: Februar 2018
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Steampunk für Anfänger
Dankenswerter Weise veröffentlicht der Maritim Verlag seit kurzem wieder ältere Folgen der Wayne McLair - Reihe. Beim Steampunk handelt es sich um Geschichten, die im England um 1900 spielen, aber in denen zugleich hypermoderne Technikideen auftauchen. Dies lässt der Fantasie der Autoren und der Hörer einen breiten Raum. Diese Krimis sind ein wenig nostalgisch und Retro.
Wayne McLair, der Meisterdieb, basiert auf den Ideen des Autor Paul Burghardt, der bis heute alle Geschichten schreibt und ihn selbst spricht. McLair kann eine gewisse Nähe zu Arsene Lupin, der mit der Polizei, Katz und Maus spielte, aber auch zu Dickie Dick Dickens, nicht verbergen. Diese Episode 8 wurde zuerst 2018 veröffentlicht und ist nun wieder erhältlich.
Die Episode
Wayne McLair ist frisch aus dem Gefängnis entkommen und wird auf der Flucht vor der roten Schlange und der Polizei unmittelbar zum Patienten in Prof. Belchleighs Nervenheilanstalt Aldermoor Asylum, indem er ihn für verrückt erklärt. McLair wird Opfer einer modernen Elektrokrampftherapie und überlebt nur, weil er einen alten Freund und nun Leidenskameraden trifft. Nun ist McLair klar, dass Belchleigh eigene grausige Ziele verfolgt. Das unbehelligte Team McLair mit Quinn, Isabelle und Cait bereiten einen gemeinsamen Coup vor und infiltrieren die Maschinenfeste Smokestack, der Quelle aller Gefahren mit Vater Solomon als Kopf. Aber Prof. Belchleigh, der selbst unter Druck von Vater Solomon steht, hat eigene Pläne mit seinem prominenten Patienten. McLair wird urplötzlich in die geheimnisvolle Abteilung K verlegt wird.
Die Serie Wayne McLair
Eine Episode allein zu hören ist schwierig für den Einsteiger, weil viele Namen vorkommen, die man sich kaum merken kann. McLair ist eher etwas für eine Community von Gleichgesinnten, die sich Folge für Folge anhören, bestens geeignet zum Binge Hearing, wie wir es beim Fernsehen von Netflix kennen.
Aber insgesamt bietet diese Serie wirklich gute Unterhaltung. Ein wenig Nostalgie, ein wenig Futuristisches, tolle und teils sympathische Charaktere in einer guten Story. Tatsächlich hat man den Eindruck, die Story wird von den einzelnen Charakteren geprägt. Sie entscheiden, wie sich die Szenen entwickeln. Diese Szenen sind immer sehr einprägsam inszeniert: Im Behandlungsraum mit der Elektrokrampftherapie oder in einem klassischen englischen Pub mit seinem lauten Geflüster im Hintergrund. Jede Szene hat einen eigenen Stellenwert.
Man spürt auch, dass sich der Autor um das kleinste Detail kümmert. Jeder Ton, jedes Geräusch wirkt stimmig.
Neben dem Meisterdieb gibt es noch als wichtige Rollen den grimmige Revolvermann Aidan Quinn, die Femme fatale Isabelle Chevalier und die freche Taschendiebin Cait Brown. Die Bösen sind die Mechanisten unter der Führung von Solomon Crompton.
Mit dieser Mischung aus nostalgischen Krimielementen, futuristischen Technikvisionen und Mystery trifft die Serie durchaus den Zeitgeist.
Das Ganze ist dann auch noch sehr professionell gemacht: Passende Langzeitsprecher, wunderschöne Musik, ausgewählte Hintergrundgeräusche und immer geschickt inszeniert.
Neue Softwareangebote ermöglichen, dass Hörspiele erscheinen können, die keinen riesigen Hörerkreis benötigen, um den hohen Aufwand zu refinanzieren. Der Autor Paul Burghardt zeigt mit seiner „Liga der Meisterdetektive“ bei Patreon, dass schon wenige tausend Patrone weitere Hörspiele mit add-ons je nach Abo ermöglichen.
Fazit
Die Serie Wayne McLair ist genau das richtige für alle die gut unterhalten werden wollen und bereit sind über den Tellerrand des reinen Krimis in andere Gefilde zu schauen möchten. Für manche kann es zur Sucht werden, anderen wird der Zugang immer fehlen. Neugier schadet aber nie.
Paul Burghardt, Maritim
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