Die 3 Senioren - Folge 8: Mile High Detective Club
- Contendo
- Erschienen: Oktober 2021
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Easy Listening für Nostalgiker
High Mile Detective Club ist die 8. Episode (1. Staffel) einer neuen, erfolgreichen Serie von Contendo Media: Die drei Senioren. Alte Hasen erkennen sogleich, dass sich diese Serie an die Liebhaber der jahrzehntelang erfolgreichen Reihe Die drei ??? oder vergleichbare Hörspiele anlehnt. Bis heute können die Sprecher dieser alten Serien erfolgreich Live-Hörspiel aufführen. Oliver Rohrbeck und Co. konnten 2010 mit mehr als 15.000 Zuhörern sogar einen Guinness-Rekord auf der Berliner Waldbühne aufstellen! Contendo hat sich auch die Mühe gemacht, attraktive Cover zu entwickeln, die spannender sind als die eigentlichen Stories.
Der Inhalt
Julian Parks, Doreen Manham und Jonas Joyner sitzen im Flieger von den USA nach Barcelona. Sie folgen dem Ruf einer Millionärin, der ein wertvolles Erbstück ihrer Mutter gestohlen wurde. Sie hat noch eine Visitenkarte der Detektive im Nachlass ihrer Mutter gefunden und bittet um Unterstützung. Nun ist Jonas nicht wirklich ein Senior, sondern der Sohn von Julian, der sich mit der Mutter und dritten Detektivin Cameron zerstritten hat.
Die folgende Handlung spielt ausschließlich im Flugzeug von den Staaten nach Barcelona. Die drei Reisenden möchten sich beim Fliegen auf ihren neuen Auftrag vorbereiten. Vater und Sohn möchten sich unterhalten, weil sie sich erst jetzt kennengelernt haben. Dabei stört die Esoterikerin Winstead gewaltig! Sie sitzt direkt neben ihnen. Mit ihrem ständigen Gerede und ihren absurden Einfällen ist sie schon mehrmals umgesetzt worden, weil sich die Nachbarn beschwert haben. Die Senioren freuen sich, dass Winstead nach dem Essen ein Nickerchen macht. Doch Doreen bemerkt, dass sie nicht mehr atmet! Durch das Eingreifen eines Arztes kann ihr Leben gerettet werden, doch was ist passiert? Schnell zeigt sich, dass es kein medizinisches Problem war, sondern ein Mordversuch! Wer kommt als Täter in Frage? Wen hat Winstead alles genervt? Den Piloten, die Stewardess, einige Passagiere? Rechtfertigt dies gleich einen Mord? Was könnte dahinterstecken?
Lob und Tadel
Es ist verständlich und nachvollziehbar, dass der Erfolg der alten Serien irgendwann Nachahmer findet. Nicht jedem gefällt es, wenn gut 60-Jährige 13-Jährige sprechen, so toll sie es machen, also macht man sich auf die Suche nach Alternativen. Den 3 Senioren gelingt es wirklich, die Erfolgsfaktoren in der neuen Idee umzusetzen. Sympathische Amateurdetektive, nuancenreiche Stimmen, durchaus spannende Handlung ohne Blutvergießen, nette Begleitmusik und eine ansprechende Hördauer (45 Min.).
Das alles wird mit vielen Sprechern und zuverlässiger Technik sehr professionell präsentiert.
Die Dramaturgie ist allerdings etwas schlicht geraten. Es handelt sich ausschließlich um Dialoge im Flugzeug. Bis zur 15. Minute passiert inhaltlich gar nichts und man fragt sich, wann die Handlung endlich beginnt. Sie ist nicht immer schlüssig und sehr konstruiert: Wie sollen drei Personen in das WC eines Flugzeugs passen? Wieso kann Winstead oft umgesetzt werden, aber am Schluss ist plötzlich der Flieger belegt? Der junge Jonas ist wohl lediglich dabei, um seinen Vater nach der Vergangenheit zu fragen.
Ehrlicherweise war das bei den drei ??? auch nicht anders.
Alle Handelnden sind mit altersgemäßen Stimmen besetzt. Man muss es allerdings mögen, dass jedes Wort ein kleines Kunstwerk ist und es natürlich viele Ooohs und Wows gibt. Die ausgeklügelte Produktionsweise macht ein Durcheinanderreden auch unmöglich. Eine Schwierigkeit des Konzepts ist leider, dass ein Grundmotiv nicht mehr funktioniert. Die drei ??? leben davon, dass sich abenteuerliche Teenies in die Wirren der Erwachsenenfeld begeben und damit manche die Träume der Hörer erfüllen.
Warum diese Folgen Mile High Detective Club heißt, erschließt sich nicht. Auch ist nicht ansatzweise erkennbar, was die Handlung mit dem am Anfang angesprochenen Auftrag zu tun haben soll. Es ist wohl eine zweite Folge zu erwarten.
Misc.
Autor der 3 Senioren ist der routinierte und erfolgreiche Vielschreiber Erik Albrodt. Für den Großteil der Idee, Regie etc. ist Christoph Piasecki verantwortlich, der als Chef von Contendo vielseitig und professionell immer wieder marktgängige Reihen entwickelt. Die nostalgische Musik stammt von Tom Steinbrecher und klingt sehr authentisch nach den 70-er und 80-er Jahren.
Fazit
Es ist ein Hörspiel für Kassettenkinder und damit auch eine Hommage an die guten, alten Zeiten. Manche Schwäche kann man dank der professionellen Gesamtleistung gut überhören. Letztlich sind die Sprecher des Lauschens wert. Weitere Folgen sind jedenfalls ab Anfang November zu erwarten.
Erik Albrodt, Contendo
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