Der tote Journalist (Die Polizeireporterin - 1)
- Edition M
- Erschienen: August 2021
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Ein Städtetrip mit mäßiger Spannung
Gesa Jansen ist Polizeireporterin bei der Hamburger Abendpost. Als ihr Kollege Uwe Stolter tot aufgefunden wird, ahnt sie nichts Gutes. In seinem Notizbuch findet sie Hinweise auf seine letzte Recherche. Dunkle Geheimnisse, die ungelüftet bleiben wollen. Sie ist fest entschlossen den Mörder ihres Kollegen zu finden und das Rätsel zu lösen. Doch ihre cholerische Chefredakteurin stellt ihr Björn Dalmann von der Kulturredaktion zur Seite. Mit diesem Softie kann die taffe Jansen nichts anfangen. Parallel zur Polizei ermitteln Gesa und Björn auf eigene Faust. Ihre Chefin will den Fall gelöst haben bevor es die Polizei tut, denn ihr geht es um die exklusive Titelstory.
Gentleman meets Kriegsreporterin
Die Hauptcharaktere sind der Autorin gelungen. Dalmann ist der piekfeine Gentleman, der gerne Klassik hört, sein Hemd bis oben zuknöpft, Stoffhosen und Krawatten trägt und lieber Konzertbesprechungen schreibt, als sich für eine Recherche ins kriminelle Milieu zu begeben. Jansen war Kriegsreporterin in Syrien, macht keine Pausen und stürzt sich furchtlos in jeden Mordfall hinein. So grundverschieden sie sind müssen beide einen Weg finden, zusammen zu arbeiten. Ihre Dialoge sind höchst amüsant.
Guter Nebenplot
Der Kriminalfall ist zwar spannend aber eher gewöhnlich und hat zu wenig Tiefgang. Gerade wenn es um aktuelle Themen wie millionenschwere Bauprojekte und Gentrifizierung geht, wünsche ich mir als Leser, dass sich der Autor um eine tiefergehende Recherche bemüht, um der Handlung einen Realitätsbezug zu geben. Stattdessen bekomme ich eine monotone Spannungskurve ohne erkennbaren Höhepunkt.
Der Nebenplot um den Freund von Jansen, der vor fünf Jahren bei einem Syrienaufenthalt als Reporter verschwand, ist durchaus gelungen. Die Momente wenn Gesa ihren Freund vermisst und darum kämpft die Hoffnung auf ein Wiedersehen nicht aufzugeben, gehen unter die Haut. Insofern zeigt die Autorin ihr Talent, Gefühle beim Leser hervorzurufen mit denen er sich identifizieren kann.
Fazit
Viel Hamburg-Flair mit zu wenig Spannung, aber dennoch emotionalen Momenten und ansprechenden Charakteren. Ein Buch, das viele Dialoge bietet und einfach zu lesen ist, schließlich aber zu wenig für eine klare Leseempfehlung.
Hanna Paulsen, Edition M
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