Parceval - Seine Jagd beginnt
- Blanvalet
- Erschienen: Januar 2019
- 6
ORIGINALAUSGABE Taschenbuch, Klappenbroschur, 400 Seiten, 11,8 x 18,7 cm ISBN: 978-3-7341-0589-0
„Halali“ für den Gralsritter
Zu drastischen Mitteln wird die Berliner Polizei gezwungen. Ein Kind wurde entführt und nur ein Mann kann dessen Leben retten. Rolf Parceval, vielfacher Mörder.
Harter Fall für einen anfangs harten Kerl
Auf dem Berliner Flughafen BER wird ein Auto entdeckt. Zunächst nichts Besonderes. Wäre das Gefährt nicht voller Beton. Mitten drin der Fahrer des Vehikels. Erschreckend für die ermittelnden Beamten ist die Brutalität des Verbrechens. Als herausgefunden wird, dass das Opfer nicht alleine unterwegs war, sondern mit der Tochter eines reichen Bauunternehmers, kommt ein zusätzlicher Entführungsfall dazu.
Innerhalb kürzester Zeit kann der Kidnapper gefasst werden. Wo er das Mädchen versteckt hält verschweigt er. Da die Zeit drängt, ringt sich der Chef der Berliner dazu Rolf Parceval in den Fall einzubeziehen. Der Verhörspezialist und Afghanistanveteran ist eine Legende in der deutschen Polizei. Nur sitz er als Mörder im Gefängnis.
Schuldig auf der Flucht
Selbstverständlich erzielt Parceval schnell Ergebnisse. Aber diese sind nicht umsonst. Während die Polizei den lebenswichtigen Informationen nachgeht, nutzt Parceval die Gunst der Gelegenheit um aus dem Polizeigewahrsam zu fliehen. Vorerst verweilt der ehemalige Schutzmann in Berlin. Denn neben den Angaben über den Verbleib des Entführungsopfers erhielt Parceval wichtige Hinweise über einen Menschenhändlerring. Einen mächtigen Menschenhändlerring, der ihn damals zum Mörder machte.
Schnell ist die Luft weg, leider auch das Vergnügen
Vor Jahren war ich begeistert, als leidenschaftlicher Leser von Lee Childs Jack Reacher Romanen, zu erfahren, dass einer seiner Titel (Sniper) verfilmt wird. Die Freude verflog schnell bei der Bekanntgabe, welcher Schauspieler Jack Reacher spielen soll. Tom Cruise.
Warum dieser Episode erzählt wird? Ganz einfach mit Chris Landows Parceval verhält es sich ähnlich. So wie dem amerikanischen Schauspieler der hartgesottene Reacher nicht abgekauft wird, so kann Parceval der überlegene Ermittler abgenommen werden.
Zunehmend verliert der Protagonist im Laufe der Handlung seine Souveränität. Hehre Ziele, wie zum Beispiel eine Frau vor terroristischen Nachbarn zu schützen, wirkt eher ungelenk als edelmütig. Ebenfalls überzeugen Parcevals Gegner nicht durch ihre Macht. Sie haben die Kohle! Sie haben das nötige Personal. Die einfache Machtdemonstration, sowie deren Konfrontation mit den Helden erfüllen nicht den Erwartungen des Lesers. Ein schießwütiges Finale ist vorgegeben.
Fazit:
Mag Parcevals Jagd auch mit diesem Buch beginnen, könnten einige Leser doch das Jagdfieber verlieren. Nicht weil die Handlung einer Gralssuche gleicht, deren Beute sich erahnen lässt, sondern Held und Gegner sich zum hundertsten Mal bekämpfen, und keiner neue Schläge parat hat.
Chris Landow, Blanvalet
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