Hamm-Saga

  • Hamburger Abendblatt
  • Erschienen: Januar 2003
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  • Hamburg: Hamburger Abendblatt, 2003, Seiten: 63, Originalsprache
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»Das ist unerhört«, plusterte sich der Lehrer auf. »So etwas habe ich noch nie erlebt.«
»Kein Wunder«, murmelte Oma auf dem Balkon. »Erst dreizehn Jahre Schule, danach sechs Jahre Universität und danach wieder rein in die Schule. Was willst du da erleben?«
»Ich mach das nicht weg«, erklärte in seiner ruhigen Kiebigkeit der Hausmeister. »Das gehört nicht zu meinen Aufgaben.«
»Soll ich das etwa wegmachen?«, rief der Lehrer fassungslos.
»Wenn es Sie stört«, sagte der Hausmeister und ging.

Bei dieser nachbarschaftlichen Grundsatzdiskussion geht es wohlgemerkt nicht um das Verdauungsendprodukt einer dahergelaufenen Töle, nein, ein herrenloser Toter will beseitigt werden. Der liegt eines schönen Morgens im Hinterhof, und keiner der Anwohner rührt einen Finger. Bis auf den alten Engelbrecht, der wie jeden Tag seine Schießübungen macht, und Oma, die dann doch irgendwann die 110 wählt. Sehr zu ihrem Unmut, schließlich ist laut Hausordnung ein jeder für die Entsorgung seiner Leichen selbst verantwortlich

Hamm-Saga

Norbert Klugmann, Hamburger Abendblatt

Hamm-Saga

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