Das Blut in den Straßen von Mailand

  • Ullstein
  • Erschienen: Oktober 2018
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  • Venedig: Marsilio, 2016, Titel: 'La confraternita delle ossa', Seiten: 394, Originalsprache
  • Berlin: Ullstein, 2018, Seiten: 400, Übersetzt: Esther Hansen
Das Blut in den Straßen von Mailand
Das Blut in den Straßen von Mailand
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Brigitte Grahl
60°1001

Krimi-Couch Rezension vonJun 2018

Mörderische Bruderschaft

Paolo Roversi ist Historiker und Drehbuchschreiber. Er hat schon zwei Krimis mit dem Hacker Enrico Radeschi als Hauptperson geschrieben. Der dritte Band, „Das Blut in den Straßen von Mailand“, spielt zeitlich allerdings vor den beiden schon erschienen Bänden der Reihe. Darin wird erzählt, wie der junge Radeschi nach Mailand kommt, um dort als investigativer Journalist zu arbeiten, den Polizeipräsidenten Loris Sebastiani kennenlernt und schließlich zum Hacker wird.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Mord an einem bekannten Anwalt, der Radeschi und Sebastiani zu einer unentdeckten alten Mordserie und zu den offenbar größenwahnsinnigen Mitgliedern einer obskuren Bruderschaft führt.

Als es noch Videokassetten und Telefonzellen gab

Die Handlung des Krimis spielt sich in den Jahren 2001 und 2002 ab, und erhält ihren Charme auch durch die geschichtliche Periode, in der sie spielt. Damals gab es noch die guten alten Videokassetten, und auch so genannte Telefonzellen - und das mittlerweile für alle selbstverständliche und schier unverzichtbare Internet steckte tatsächlich noch in den Kinderschuhen. Geschrieben ist das alles in einem lockeren, humorvollen Ton, besonders in den Passagen des Ich-Erzählers Radeschi, während die Passagen der geheimnisvollen Bruderschaft düster-gotische Atmosphäre verbreiten.

Eine Reise durch Mailand und seine spektakulären Schauplätze

„Das Blut in den Straßen von Mailand“ versprüht viel Lokalkolorit. Paolo Roversi nimmt seine Leser mit auf eine Reise durch die Stadt Mailand und versteht es, deren Bauten als spektakuläre Schauplätze in die Handlung einzuflechten.
Das Finale fährt mit filmreifer Action auf. Vorher läuft die Handlung eher gemächlich, mit viel Platz für die Entwicklung und den Werdegang des Protagonisten, der versucht, einen Job als Journalist zu bekommen. Sein Geldmangel verleitet ihn dann allerdings zu krummen Geschäften, und verhilft ihm auch zu zwielichten Kontakten, bis er seine Profession und Identität als Hacker und ermittelnder Journalist  findet.
Seine Bekanntschaft mit dem Polizeipräsidenten Loris Sebastiani und seine neu erworbenen Computerkenntnisse führen zu einer anfangs widerwilligen, aber später sehr fruchtbaren und andauernden Zusammenarbeit. Wie es sich für einen klassischen Krimi gehört, gerät der Held auch in Lebensgefahr bei seinen nicht immer legalen, auf eigene Faust durchgeführten Ermittlungen. Und ganz nebenbei klären die beiden Freunde dann auch noch eine weit in die Vergangenheit führende Mordserie auf.

Fazit:

Ein gut lesbarer Krimi für Mailand- und Radeschi-Fans, Nostalgiker und überhaupt für Menschen, die eine leichte, amüsante und unterhaltsame Lektüre suchen.

Das Blut in den Straßen von Mailand

Paolo Roversi, Ullstein

Das Blut in den Straßen von Mailand

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