Shaft und die sieben Rabbiner

  • Ullstein
  • Erschienen: Januar 1973
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  • New York: Dial Press, 1972, Titel: 'Shaft among the jews', Seiten: 244, Originalsprache
  • Frankfurt am Main; Berlin; Wien: Ullstein, 1973, Seiten: 140, Übersetzt: Ute Tanner
  • Bielefeld: Pendragon, 2002, Seiten: 210, Übersetzt: Emanuel Bergmann
Shaft und die sieben Rabbiner
Shaft und die sieben Rabbiner
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Wolfgang Weninger
35°1001

Krimi-Couch Rezension vonMai 2003

Ein Meter neunzig dunkelhäutige Potenz tummelt sich wieder einmal in fremden Matratzen. John Shaft, der Privatermittler mit Dampfhammer und Sex Appeal, dessen Wohnung aussieht, wie ein Schweinestall, turnt sich von Tussi zu Tussi, während in Israel ein alter Mann das Geheimnis zur synthetischen Herstellung kostbarer Juwelen entdeckt hat. Ohne seiner Tochter oder dem Geheimdienst Mitteilung zu machen, setzt sich der Jude auf Umwegen in die Staaten ab und nimmt dieses Geheimnis mit sich.

Zur gleichen Zeit bringt in Amerika ein Killer Diamanthändler ums Eck, alle samt und sonders jüdischer Abstammung, was die jüdische Gemeinschaft ganz und gar nicht freut. Ein Profi muss her, der dem Morden ein Ende macht, damit die Geschäftsleute wieder ungehindert ihren einträglichen Geschäften nachgehen können. Wer wäre geeigneter als Shaft, in die dunkle Haut eines Lakaien der elitären Schmuckhändlergarde New Yorks zu schlüpfen und als Nigger für Alles den Dreck der illustren Gesellschaft zu entsorgen?

Aber der alte Jude hat auch eine (natürlich bildhübsche) Tochter, die sich aufmacht, ihren Vater in New York zu suchen. Immer die Agenten der Mossad im Nacken stellt sie ihre Fragen und so bleibt es nicht aus, dass sie in den Augenblicken höchster Not unserem Paradeschnüffler geradewegs in die bereitwillig geöffneten, rettenden Arme fällt. Allerdings muss Shaft die Maid in seinem Bett ablegen, denn er braucht seine Fäuste, um sich mit skrupellosen Geschmeidehändlern und ebenso gearteten Geheimdienstlern zu prügeln und zu schießen, bis sich das Geheimnis um "Shaft und die sieben Rabbiner" klärt.

Der zweite Band aus der neu übersetzten und neu im Pendragon-Verlag aufgelegten Shaft-Serie von Ernest Tidyman ist ein typischer Trash-Krimi ohne jeglichen Anspruch. Im Gegensatz zum ersten Teil ist die Handlung allerdings rundum logisch, und ohne große Gedankensprünge auch von normalen Lesegemütern nachvollziehbar. Die von Film und Fernsehen bekannte Detektivfigur prügelt, schießt und vögelt sich in altbewährtem Eliteniggermuster über die 210 Seiten, die der Verlag bezeichnender Weise auf dem Buchrücken mit der Überschrift "Who´s the black private dick that´s a sexmachine to all the chicks?" beschreibt. Auf eine Übersetzung verzichte ich in Anbetracht des guten Geschmacks, den man in diesem Kultkrimi der 70er nicht zu suchen braucht.

Wer ein anspruchsloses Buch für den Urlaub oder den Feierabend sucht, das sich flüssig liest und keinerlei literarische Vorkenntnis erfordert, ist mit diesem bei Taschenbuch bestens bedient.

Shaft und die sieben Rabbiner

Ernest Tidyman, Ullstein

Shaft und die sieben Rabbiner

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