Der Jäger (Julia Durant ermittelt 04)
- Droemer Knaur
- Erschienen: Januar 2001
- 40
- München: Droemer Knaur, 2001, Seiten: 589, Originalsprache
- München: Knaur, 2004, Seiten: 589, Originalsprache
- Augsburg: Weltbild, 2008, Seiten: 589, Originalsprache
- Berg: AME, 2006, Seiten: 6, Übersetzt: Julia Fischer
Das meint Krimi-Couch.de: Ein- oder zweihundert Seiten weniger ...
Die Frankfurter Kriminalkommissarin Julia Durant untersucht grausame Morde an jungen Frauen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Bis eine Astrologin sie auf eine heiße Spur bringt ...
Die Stärke des Krimis ist zugleich seine Schwäche. Bis zur Auflösung des Falls am Ende der Geschichte tappt der der Leser mit der Kommissarin Durant im Dunkeln. Das macht die Lektüre spannend. Dann kommt nach über 500 Seiten der Moment der Auflösung. Überraschung. Aber auch Enttäuschung. Denn der Leser hat nicht dieses erhellende Krimi-Gefühl: "Na klar, nur diese Person konnte es gewesen sein! Jetzt verstehe ich! Nein, es hätte auch jede andere Figur sein können. Das Motiv für die Serienmorde erschließt sich nämlich aus der Vergangenheit des Mörders, und über diese Vergangenheit klärt der Roman uns erst im Nachhinein, am Ende des Romans, auf. Sie hätte auch jeder anderen Figur angedichtet werden können. Die Mörder-Wahl des Autors war nicht zwingend genug, mehr oder weniger beliebig.
Dennoch ist die Geschichte gut erzählt, aber leider zu lang geraten. Es ist zwar schön, dass die Hauptfigur Durant lebendig - mit Stärken und Schwächen - geschildert wird. Das gelingt Franz, indem er Szenen aus dem Privatleben einspielt. Szenen der Einsamkeit. Durant allein zu Hause. Sie nimmt ein Bad. Einmal. Zweimal. Dreimal. Sie telefoniert mit dem Vater. Einmal. Zweimal. Dreimal. Und so weiter. Jeweils ein- oder zweimal hätte es auch getan. Ein- oder zweihundert Seiten weniger, und der Roman hätte vermutlich gewonnen. Und der Konsument hätte mehr für Qualität als für Quantität gezahlt.
Andreas Franz, Droemer Knaur
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