Der Turm der toten Seelen

  • Der Hörverlag
  • Erschienen: Januar 2015
  • 3
  • Stockholm: Piratförlaget, 2013, Titel: 'Den osynlige mannen från Salem', Originalsprache
  • München: Der Hörverlag, 2015, Seiten: 1, Übersetzt: Wanja Mues und Mark Waschke, Bemerkung: vollständige Lesung
Der Turm der toten Seelen
Der Turm der toten Seelen
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Michael Hoch
79°1001

Krimi-Couch Rezension vonMai 2015

Thriller der temporeichen Seiten

Er hat es nicht leicht, der Leo Junker. Auch wenn er eigentlich ein guter, wenn auch labiler Polizist ist, aber mit seinem aktuellen Fall tut er sich sehr schwer. Nach seinem verpatzten letzten Einsatz sind Alkohol und Tabletten an der Tagesordnung. So versucht er gegen seine Panikattacken anzukämpfen. Doch mit diesem Problem steht er relativ allein auf weiter Flur. Er zählt nicht unbedingt zu den beliebtesten Kollegen. Und er macht sich nicht immer Freunde. Doch Junker beißt sich durch, trotz gesundheitlicher Angeschlagenheit. Ihm bleibt keine andere Wahl. Schließlich möchte er wieder seinen Dienst offiziell aufnehmen dürfen. Da geht er auch schon mal ohne seine Dienstmarke an den Tatort.

Jung und erfolgreich ist Christoffer Carlsson, der mit Der Turm der toten Seelen einen dunklen Thriller veröffentlicht hat, der den Auftakt einer neuen Reihe einläutet mit Protagonist Leo Junker, einem verstörten, nicht sehr beliebten Polizisten. Die Voraussetzungen sind gut für Carlsson, die Vorschusslorbeeren enorm. Begleitet von einer großen Medienkampagne und bereits ausgezeichnet mit dem Schwedischen Krimipreis für den vorliegenden Krimi könnte Carlsson hierzulande wirklich durchstarten. Jedoch tut man Carlsson keinen gefallen, seinen Turm der toten Seelen als einen der üblichen Schwedenkrimis zu bezeichnen. An dieser Begrifflichkeit haftet oftmals etwas Austauschbares. Vier Thriller liegen bereits hinter dem Autor, und das mit gerade einmal 28 Jahren. Die Schweden lieben ihn. Mit diesem aktuellen Thriller soll es auf Erfolgskurs durch Deutschland gehen.

Carlsson weiß wovon er schreibt: er hat Kriminologie studiert. Das nächste Werk Schmutziger Schnee ist bereits in der Mache. Er scheint eines dieser Naturtalente zu sein, die mit einem Paukenschlag auftauchen und ein rasantes, schwindelerregendes Tempo vorlegen und dabei auch noch konsequent überzeugen. Mit Der Turm der toten Seelen ist ihm ein beachtliches Werk gelungen. Der Leser wird sofort gepackt und in die Handlung gerissen, etwas düster beizeiten und dabei ohne jegliche Übertreibung. Er schreibt aus der Perspektive des Kommissars und widmet ganze Kapitel einigen Tagebucheinträgen, die Junker bei einer Leiche findet und taucht damit auch in die Seele der Opfer ein, was sich in dieser Form selten in anderen Krimis finden lässt.

Carlsson legt viel Wert auf Dialoge, die das Geschehen lebhaft befüttern und lässt seinen Protagonisten erzählen und leiden. Und wir leiden mit. Im Oktober 2015 wird der zweite Teil bereits in den Regalen stehen. Carlsson gelingt es, die Spannung zu halten. Die Fortsetzung kann kommen.

Der Turm der toten Seelen

Christoffer Carlsson, Der Hörverlag

Der Turm der toten Seelen

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