Trophäe
- Heyne
- Erschienen: Januar 2014
- 5
- Kopenhagen: People´s Press, 2013, Titel: 'Trofae', Originalsprache
- München: Heyne, 2014, Seiten: 544, Übersetzt: Maike Dörries
Einmal Norwegen und zurück
Dort wo wie ganz selbstverständlich ein Maserati neben einem Mercedes steht, bekommt Privatdetektiv Michael Sander seinen Auftrag, bei der steinreichen Elisabeth Caspersen, die auf einem Amateurfilm ihres verstorbenen Vaters eine Hetzjagd ansehen muss. Sander soll das Geheimnis lüften und herausfinden, wer für die Menschen verachtenden Aufnahmen im Nachlass des Vaters verantwortlich ist, soweit dies überhaupt möglich ist.
Aber Sander wäre nicht Meister seines Fachs, wenn er sich daran die Zähne ausbeißen würde. Doch bald merkt er, wie scheinbar unlösbar das Rätsel ist und wie er selbst mit hineingerät.
Jacobsen nimmt seine Leser mit auf Weltreise. Sie schleichen neben dem Detektiv durch das Dickicht. Es sind dabei aber weniger detaillierte Beschreibungen von besonders grausamen Ereignissen als vielmehr eine Abenteuererzählungen. Der Leser schaut dem Privatdetektiven über die Schulter und stolziert leisen Schritten hinter ihm her, durch das Dickicht der Merkwürdigkeiten und tiefen Vernetzungen. Sollten sich die Ermittlungen über den gesamten Erdball ausweiten und ist Norwegen nur ein kleiner Kriegsschauplatz im verwobenen Netz der Abscheulichkeiten?
Das gilt es für Michael Sander zu recherchieren und dabei gegen die Zeit zu arbeiten. Doch Sanders Mühen werden sich auszahlen, zu einem stolzen Preis plus einem Bonus im siebenstelligen Bereich. Er riskiert sein Leben und schlittert mehr und mehr in den Fall seines Lebens, der ihn an seine Grenzen bringen wird.
Die Geschichte wäre wahrlich nicht die selbe an einem anderen Ort. Erst durch die wortgewandte Beschreibungen der norwegischen Pampa ergeben sich dramaturgische Bögen, wie sie an einem anderen Ort weniger hätten stattfinden können, etwa wenn der Privatdetektiv nackt im Schmelzwasserbach badet und sich mit Schnee abreibt. Schroffe Felsen und üppige Wälder bilden eine ideale Kulisse für die ausgefeilte Story. Steffen Jacobsen weiß alles gekonnt miteinander zu kombinieren und bleibt dabei doch beim Wesentlichen. Keine Übertreibungen oder nutzlose Einschübe. Er kommt auf den Punkt. Das Buch ist die Trophäe. Wer sie hat, kann sich glücklich schätzen.
Steffen Jacobsen, Heyne
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