Crime Zoom: Ein tödlicher Autor
Rezension von André C. Schmechta (02.2023)
1 Kriminalfall und 55 Karten
Buchautor Sir Arnold Knox lädt zur Feier seines neuen Romans in sein Herrenhaus in die englische Provinz ein. Unter den Gästen: Verleger Edmond Kork, Major John Trench, sowie Mary Kelly - eine Bewunderin des Autors und weitere Personen. Doch noch bevor diese den Schriftsteller und Hausherrn zu Gesicht bekommen meldet Edgar, der Butler, dass Sir Knox verschwunden ist. Da müssen wir also nun ran und dürfen im 3. Fall der Spielreihe „Crime Zoom“ das Anwesen durchsuchen.
Spur für Spur, Karte für Karte ein Stück weiter in der Geschichte
55 Karten und eine kompakte Anleitung befinden sich in der kleinen Spielschachtel. Lange Zeit benötigt man nicht, um endlich mit dem Spiel loszulegen. Die stimmungsvolle Aufmachung mit ansprechenden Illustrationen versprüht schönen britischen Krimi-Charme. Die Geschichte spielt im Jahr 1929.
Gelungen ist die unkomplizierte Mechanik des schrittweisen Erkundens. Auf Karten werden Spuren, Hinweise, Gegenstände entdeckt, die wieder zu weiteren Karten führen. Meist werden mehrere Karten ausgelegt, um einen aufzusuchenden Schauplatz sichtbar zu machen: Bibliothek, Büro, Weinkeller... An diesem Schauplatz können Personen „befragt“ werden. Um einen Schauplatz zu durchsuchen oder eine Person zu befragen wird eine Karte einfach umgedreht. So lernen wir etwa Joan Knox, die Frau von Sir Knox kennen oder den Küchenchef. Stück für Stück kommen wir in der Geschichte voran und erhalten nützliche Informationen.
Doch vorsichtig! Je mehr Karten man umdreht, um hinter das Geheimnis um Sir Knox zu gelangen, umso weniger Punkte erhält man am Ende des Spiels. Es gilt also abzuwägen, wann Karten umgedreht werden. Hier liegt auch einer der Schwachpunkte im Spiel. Natürlich möchte man eigentlich alle Details der Geschichte kennenlernen, um keine Informationen zu verpassen oder unnötig voreilige Schlüsse zu ziehen. Wir haben also immer alle Karten aufgedeckt und uns weniger für eine hohe Punktzahl interessiert. Dabei ist es aber natürlich wichtig und der Atmosphäre zuträglich, nicht zu schnell durch die Geschichte zu hasten, sondern lieber genauer die Hinweise zu studieren und auch bereits aufgedeckte Karten erneut zu untersuchen, wenn sich neue Details ergeben haben. Hier sehen dann sicherlich mehrere Augenpaare auch mehr und so ist „Crime Zoom“ als kooperatives Spiel für bis zu 6 Spieler angelegt. Aber ebenso gut funktioniert es als unterhaltsames Solo-Spiel. Da kein Material zerstört wird, ist eine Weitergabe problemlos möglich.
„Krimi im Taschenformat“ steht vorne auf der kleinen handlichen Verpackung. Das trifft es eigentlich gut und macht deutlich, dass das Rätselraten allein nicht der Schwerpunkt ist. Die Geschichte selber ist dann auch unterhaltsam aufgebaut, die Spielmechanik – wie geschildert - einfach und motivierend, allerdings auch nicht sonderlich herausfordernd in seiner Rätseltiefe. Wer genau hinschaut und aufmerksam liest, der hat eine gute Chance, viele Fragen im abschließenden Ermittlungsbericht zu beantworten, der Lösung des Falles nahe zu kommen und Punkte einzuheimsen. Ein Epilog beendet schließlich die Geschichte. Die Auflösung war schlüssig und verständlich, dennoch haben auch wir erst im Nachhinein manche Zusammenhänge erkannt.
Fazit
„Crime Zoom - Ein tödlicher Autor“ ist ein kurzweiliger und unterhaltsamer Rätselspaß, der auch für Anfänger leicht zugänglich ist. Wer allerdings gerne knackige Rätsel lösen möchte, muss sich nach Alternativen umsehen. Gelegenheitsspieler, die für eine knappe Stunde gemeinsam oder allein ermitteln möchten, wo Spaß und Unterhaltung im Vordergrund stehen, sollten sich die Spielreihe ruhig einmal anschauen. Drei Fälle sind bisher erschienen.
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