"Relax" vs. "Extrem" -
Australien
von Jochen König
Australien
Rund 7,7 Millionen km² Fläche besitzt der sechstgrößte Staat der Erde, mit nur 25 Millionen Einwohnern. Strecken zwischen Nachbarn müssen oft mit dem Flugzeug überwunden werden (nicht nur von fliegenden Ärzten). Viel Sonne, viel (salziges) Wasser. Hitze und Trockenheit fördern verheerende Brände. Eine reichhaltige Tierwelt, darunter aber so viele giftige Tiere wie auf keinem anderen Kontinent. Beliebt als Reiseziel junger Touristen, gefürchtet von Backpackern, die zwischen „Wolf Creek“ und einem „Picknick am Hanging Rock“ verloren gehen. Ein Land der Widersprüche, wunderschön und gnadenlos. Das in den Großstädten die entsprechenden Ermittlerinnen hervorgebracht hat.
- Krimi "Relax"
Kerry Greenwood
Miss Fisher
Die extravagante Hobbydetektivin Phryne Fisher mischt, nicht nur, die feine Gesellschaft Melbournes in den Goldenen Zwanzigern auf. Gleich ihr erster Fall „Miss Fischer und der Schneekönig“ bringt Phrynie in höchste Gefahr. Doch glücklicherweise gibt es ihr Hausmädchen Dot und Vertraute bei der Polizei Melbournes. Sex, Murder, Drugs & Charleston, Miss Fisher kennt sie alle.
Höchst empfehlenswert ist auch die passende australische Fernsehserie „Miss Fishers mysteriöse Mordfälle“. Elegante, launige, klasse ausgestattete Serie mit hervorragenden Darsteller*innen. Essie Davis als Miss Fisher ist – wie in jede ihrer wandlungsreichen Rollen (in „The Babadook“ als gestresste Mutter am Rande des Nervenzusammenbruchs, in „Outlaws - Die wahre Geschichte der Kelly Gang“ als intrigantes und zähes Familienoberhaupt) – ein betörendes Erlebnis.
Bücher und Verfilmung sind perfekt für relaxte und dennoch sehr amüsante Abende auf der Couch.
- Krimi "Extrem"
Candice Fox
Eden-Trilogie
Candice Fox ist jung, ehrgeizig und hat James Pattersons-Schreibwerkstatt besucht. Das merkt man der Trilogie (Band 1 "Hades" / Band 2 "Eden" und Band 3 "Fall") um die soziopathische, knallharte Polizistin Eden – immer mit einem Bein im Knast, mit dem anderen im Grab – auch an. Patchwork-Noir, der sich bei Andrew Vachss genauso auskennt wie bei Stieg Larsson und aus vielen bekannten Zutaten einen Eintopf zusammenbraut, der vielen Menschen mundet. Eine brutale Mär, berauscht von sich selbst – beziehungsweise von der eigenen, stets nur behaupteten Größe -, die Extreme zelebriert (Zehnjähriger, der gegen geifernde Kampfhunde antritt – und gewinnt? Check!) und dabei doch leichtverdaulich bleibt. Action, Sarkasmus, toxische (Liebes)beziehungen, tödliche Streifzüge durch Sidney und übers Land – jeder Band hat eine Menge verstiegenen Krawall und Remmidemmi bei hohem Gewaltlevel zu bieten. Wer’s mag.
Alle Beiträge aus unserer Rubrik "Relax" vs. "Extrem" findest Du hier.
Fotos: istock.com / teekid
Neue Kommentare