Øistein Borge

12.2018 Nach der Lektüre seines neuen Romans »Hinterhalt« hat Krimi-Couch-Mitarbeiterin Carola Krauße dem norwegischen Autor einige Fragen gestellt.

Krimi-Couch.de:
Wie ist die Figur Bogart Bull entstanden?

Øistein Borge:
Es begann mit seinem Namen, mit dem ich sehr zufrieden bin, und mit der Tatsache, dass er ein Ermittler bei der Kripos sein sollte, der nationalen Kriminalpolizei-Einheit. Das gab mir die Möglichkeit, ihn zeitweise mit Europol zu verbinden.

Von dem Punkt aus habe ich mich darauf konzentriert, eine Figur zu entwickeln, die einerseits glaubwürdig ist, und von der ich andererseits glaube, dass die Menschen mit ihr sympathisieren werden. Das ist wichtig, denn es eröffnet die Möglichkeit, dass die Leser dieser Figur in neue Geschichten folgen werden.

Krimi-Couch.de: 
Wie kamen Sie auf die Idee, reale Geschichte mit einer fiktiven Handlung in einem Kriminalroman zu verknüpfen?

Øistein Borge: 
Es ist nicht wirklich eine Idee – eher eine Arbeitstechnik. Und nicht einmal eine neue Arbeitstechnik, aber sie bietet dem Leser einen Extra-Bonus – ein wenig Geschichte, zusätzlich zu meiner Erzählung.

Krimi-Couch.de: 
Es sieht so aus, als ob Bogart Bull noch öfters ermitteln wird. Haben Sie schon die nächsten Bücher im Kopf – oder schreiben Sie erst ein Buch fertig und überlegen sich dann die Handlung des nächsten?

Øistein Borge: 
Als ich »Hinterhalt« schrieb, hatte ich schon – wie üblich – einen groben Ablaufplan für die nächste Fortsetzung, und dieser Plan hat im Grunde genommen das gleiche Level, wenn ich damit beginne, das neue Buch zu schreiben. Es ist wie eine Bleistiftzeichnung, die man später anpasst und der man Farbe hinzufügt.

Krimi-Couch.de: 
Woher nehmen Sie die Ideen für ein Buch, und wie lange brauchen Sie für die Hintergrundrecherche, die bei dieser Art der Erzählweise, bei der Tatsachen und Fiktion vermischt werden, ja akribisch sein muss?

Øistein Borge: 
Die Ideen entspringen normalerweise einer einfachen Tatsache oder einem Gedanken. In dem Buch, dass ich gerade schreibe (Bogart Bull Nr. 4), kam mir die Idee, als ich vom zehnten »Geburtstag« des Madeleine McCann-Falls las. Das ist das kleine Mädchen, das aus ihrem Hotelzimmer in Portugal entführt wurde, und deren Schicksal bis heute unbekannt ist. Meine Geschichte wird sich davon komplett unterscheiden, aber sie starten an der gleichen Stelle. Der Aufwand für Recherchen ist unterschiedlich, ziemlich viel für »Kreuzschnitt«, signifikant weniger jetzt für Nummer 4.

Krimi-Couch.de: 
Sie sind ein viel beschäftigter Mann. Wie teilen Sie sich die Arbeit ein, um überhaupt noch zum Schreiben zu kommen?

Øistein Borge: 
Ich arbeite Vollzeit als Autor.

Das Interview führte Carola Krauße im Dezember 2018.
Foto: © Gabriel Ramon

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