Thomas Pynchon

Der Amerikaner Thomas Ruggles Pynchon. Jr. wurde 1937 in Glen Cove auf Long Island, New York geboren und wird aufgrund der Komplexität seiner Werke oft mit James Joyce verglichen. Er entstammt einer alten neuenglischen Familie und beschäftigt sich in seinen Romanen auch häufig mit der Geschichte seiner Vorfahren. Einer dieser Vorfahren war William Pynchon, der 1630 die Kolonie Massachusetts mitgründete.

Nach seinem Abschluss der Oyster Bay High School im Jahr 1953 studierte er zunächst Physik und später englische Literatur an der Cornell-Universität, wo einer seiner Professoren Vladimir Nabokov war. Dessen Frau konnte sich noch jahrelang an Pynchons markante Handschrift, die Schreib- und Druckbuchstaben miteinander vermischt, erinnern. Einer von Pynchons Studienfreunden war der Autor Richard Fariña. Pynchon musste 1955 sein Studium für zwei Jahre unterbrechen, um bei der US Navy zu dienen.

1958 machte er seinen Abschluss und lebte ein Jahr im New Yorker Greenwich Village, wo er an seinem ersten Roman arbeitete. 1960 begann er, als technischer Redakteur bei Boeing zu arbeiten, schottete sich aber nach der Veröffentlichung seines Romans V. im Jahr 1963 völlig von der Öffentlichkeit ab und ging wahrscheinlich an die Westküste.

Seine Abschottung führte dazu, dass es von Pynchon nur einige wenige Fotos aus den vierziger Jahren gibt. Zu sehen sind diese Fotos unter anderem in dem Film A Journey Into The Mind Of (P.) aus dem Jahr 2001. Mittlerweile ist mit dem Rätsel um seine Person in den USA ein Kult entstanden, der zum festen Bestandteil der amerikanischen Popkultur gehört. Dazu passt, dass Pynchon inzwischen drei Auftritte in der Fernsehserie Die Simpsons hatte, wo er sich selbst spricht, seine Figur aber immer eine Tüte mit einem Fragezeichen über dem Kopf übergestülpt hat.

Spätestens seit 1990 wohnt Pynchon mit seiner Frau und Agentin Melanie Jackson und ihrem Sohn Jackson in Manhattan. Nachdem er 1997 dort von einem CNN-Reporter ausfindig gemacht wurde, verbat er sich zwar die Veröffentlichungen der dort gemachten Aufnahmen, gab dem Sender aber ein kurzes Interview.

Obwohl Pynchon bislang nur sechs Romane und einige Kurzgeschichten veröffentlich hat, gilt er als einer der bedeutendesten Vertreter der amerikanischen literarischen Postmoderne. [Quelle: histo-couch]

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