Chester Himes

Chester Himes wurde 1909 in Jefferson City in Missouri geboren. Er war der Sohn schwarzer Mittelständler, die auf die Ausbildung ihrer Kinder großen Wert legten.
1927 begann er sein Studium an der Ohio State University, musste es jedoch nach einem Jahr, wegen krimineller Handlungen, abbrechen. Im Jahre 1928 verübte er einen bewaffneten Raubüberfall und wurde daraufhin zu 20 Jahren Haft verurteilt. Bereits im Gefängnis schrieb er professionelle Kurzgeschichten, die u.a. im "Esquire" veröffentlicht wurden. 1936 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen.

Er heiratete Jean Johnson und arbeitete in den kommenden Jahren u.a. auch in journalistischen Jobs.
Chester Himes zog 1940 nach Kalifornien und arbeitete in der kriegsbedingt boomenden Werftindustrie. Seine Erfahrungen mit der Arbeitswelt, Rassismus, den Gewerkschaften und kommunistischen Aktivitäten schlugen sich in den beiden Romanen "If he hollers let him go" und "Lonely Crusade" nieder. Von verschiedenen Seiten erntete er herbe Kritik. Die jüdischen Zeitungen kritisierten den latenten Antisemitismus in seinen Texten. Auch die WASPs und die schwarzen Bewegungen reagierten pikiert auf die Art und Weise, wie er auf das Thema "interracial sex" zu sprechen kam.

Himes fühlte sich in den USA missverstanden. Unter diesen Bedingungen scheiterte seine Ehe. Am 4. April 1953 floh er nach Frankreich. Er war in ständigen Geldschwierigkeiten und bewegte sich mit schlechten Französisch durch die Literaturszene.

Marcel Duhamel, der beim französischen Verlag Gallimard die bekannte und renommierte série noir herausgab, überredete erst 1957 Himes zu seinem "domestic novels". 1958 gewann "A rage of Harlem" als erster Titel eines englischsprachigen Autors überhaupt, den "Grand prix de la littérature Policière". Nun wurde Himes allmählich als Kult-Autor gefeiert. In Europa konnte er diesen Status festigen, jedoch nicht in den USA. Zwar kaufte 1970 Sam Goldwyn jr. sechs Filmstoffe von ihm, doch nur aus "Cotton comes to Harlem" wurde ein nicht allzu erfolgreicher Kinofilm.

1978 heiratete Chester Himes die Engländerin Lesley Packard. Gemeinsam verließen sie England und lebten im spanischen Alicante. Am 13. November 1984 starb Chester Himes in Spanien.

Krimis von Chester Himes:

Der Harlem-Zyklus:

 

Die Geldmacher von Harlem

(1957)

 

A rage in Harlem / For love of Imabelle

Heiße Nacht für kühle Killer

(1958)

 

The real cool killers

Fenstersturz in Harlem

(1959)

 

The crazy kill

Der Traum vom großen Geld

(1959)

 

The big gold dream

Lauf, Nigger, lauf / Lauf Mann, lauf!

(1959)

 

Run, man, run

Harlem dreht durch / Rauhnacht in Harlem

(1960)

 

All shot up

Heroin für Harlem

(1966)

 

The heat's on

Schwarzes Geld für weiße Gauner

(1964)

 

Cotton comes to Harlem

Blind, mit einer Pistole

(1969)

 

Blind man with a pistol

Plan B.

(1993)

 

Plan B

 

Flieh, wenn du kannst

(1945)

 

If he hollers let him go

Lonely crusade

(1947)

Yesterday will make you cry

(1952)

Mrs. Taylor und ihre Söhne

(1954)

 

The third generation

The end of a primitive

(1955)

Schwarze Glut / Schwarzer Samt in heißen Nächten

(1961)

 

Pinktoes

A case of rape

(1963)

The quality of hurt. Autobiography - The early years

(1972)

Black on black - "Baby sister" and selected writings

(1973)

My life of absurdity - Autobiography Vol. two

(1976)

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