Einsam sind die Männer der Tat
In dieser Zeit begann MacLean zu schreiben. Seine Kurzgeschichte "The Dileas" gewann 1954 einen Preis, was ihm die Aufmerksamkeit des Verlegers William Collins sicherte. Dieser riet MacLean ein Buch zu schreiben. "HMS Ulysses" (dt. "Die Männer der Ulysses") erschien 1955. Es basiert auf MacLeans Kriegserlebnissen auf See und wurde umgehend ein großer Erfolg.
In den nächsten drei Jahrzehnten reihte der Verfasser Erfolg an Erfolg. Der "typische" MacLean-Roman schildert die gefährlichen Abenteuer eines stoischen Einzelgängers oder isolierten Gruppe, die gegen eine feindliche Übermacht und mindestens einen Verräter in den eigenen Reihen kämpfen muss. Platziert wurde dieser Plot im II. Weltkrieg, im Geheimdienst-Milieu, später auch im internationalen Terrorismus. Diese recht simple, aber höchst effiziente Konstruktion ließ seine Geschichten für den Film interessant werden. Zahlreiche MacLean-Werke wurden erfolgreich und vor allem in den 1960er Jahren mit großem Staraufgebot verfilmt; der Autor schrieb nicht selten selbst die Drehbücher.
Bestseller-Ruhm, Reichtum, Anerkennung - In den 1980er Jahren gehörte MacLean mit 30 Millionen weltweit verkaufter Bücher zu den erfolgreichsten Schriftstellern seiner und aller Zeiten. 1983 ehrte ihn die Glasgow University mit einem Ehrendoktorhut. Aber MacLean war zu diesem Zeitpunkt bereits ein durch Alkoholismus zerstörter Mann. Am 2. Februar 1987 starb er nach einer Serie von Schlaganfällen in München; begraben wurde er in Celigny in der Schweiz, wo er als Steuerflüchtling residierte und seit den späten 1950er Jahren auch als Hotelier tätig war. Er hinterließ eine Anzahl von Exposés, die zum Teil in Filmdrehbücher verwandelt wurden. Da Geschäft außerdem Geschäft ist, arbeiteten Lohnautoren (John Denis, Simon Gandolfi, Alastair MacNeill, Hugh Miller) diese Fragmente in "Romane nach Alistair MacLean" um, dessen Name selbstverständlich in besonderer Größe auf den Titelbildern prangte.
Von seinen Werken hatte MacLean selbst (scheinbar) nicht viel gehalten. Er schreibe nicht gern und daher möglichst schnell und bleibe deshalb gern bei der ersten Fassung, gab er zu Protokoll. Die späteren Werke leiden stark unter dieser Praxis (sowie an überzogenen Plots). Sich selbst betrachtete er nicht als "Schriftsteller", sondern als "Geschichtenerzähler". Der Action gab er stets den Vorrang vor der Psychologie, Kamerad- und Männerfreundschaften ersetzen Romanzen. Als solcher lieferte er in seinen besten Tagen zeitlose Klassiker der puren Unterhaltung. (mdoc)
Thriller von Alistair MacLean:
- Guns of Navarone:
- Die Kanonen von Navarone
(1957)
The guns of Navarone
- Geheimkommando Zenica
(1968)
Force ten from Navarone
- Die Männer der Ulysses
(1955)
HMS Ulysses
- Die Überlebenden der Kerry Dancer
(1958)
Soutg by Java Head
- Jenseits der Grenze
(1959)
The last frontier (US: The secret ways
- Nacht ohne Ende
(1960)
Night without end
- Angst ist der Schlüssel
(1961)
Fear is the key
- Die schwarze Hornisse
(1962)
The dark crusader
- Der Satanskäfer
(1962)
The satan bug (als Ian Stuart)
- Rendezvous mit dem Tod
(1962)
The golden rendezvous
- All about Lawrence von Arabien (Sachbuch)
(1962)
- Eisstation Zebra
(1963)
Ice station Zebra
- Golden Gate
(1963)
The Golden Gate
- Das Mörderschiff
(1966)
When eight bells toll
- Agenten sterben einsam
(1967)
Where eagles dare
- Souvenirs
(1969)
Puppet on a chain
- Tödliche Fiesta
(1970)
Caravan to vaccares
- Die Insel
(1971)
Bear island
- Der Traum vom Südland (Sachbuch)
(1972)
Captain Cook
- Dem Sieger eine Handvoll Erde
(1973)
The way to dusty death
- Nevada Pass
(1974)
Breakheart pass
- Circus
(1975)
Circus
- Meerhexe
(1977)
Seawitch
- Goodbye Kalifornien
(1977)
Goodbye California
- Die Hölle von Athabasca
(1980)
Athabasca
- Fluss des Grauens
(1982)
River of death
- Partisanen
(1982)
Partisans
- Die Erpressung
(1983)
Floodgate
- Das Geheimnis der San Andreas
(1984)
San Andreas
- Einsame See & Tobendes Meer (zwei Teilausgaben)
(1985)
The lonely sea (Stories)
- Der Santorin-Schock
(1986)
Santorini
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