Safe House - Nirgends bist du sicher
- Heyne
- Erschienen: Januar 2022
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Stefan Lux (Übersetzung)
Braucht lange bis es spannend wird
Jo Jakeman ist eine bereits ausgezeichnete Autorin aus Großbritannien, die mit „Safe House - Nirgends bist du sicher“ nun auch in Deutschland Fuß fassen will.
Steffi begeht einen weitreichenden Fehler
Steffi Finn gibt ihrem Freund ein falsches Alibi und deckt damit folgenschwer einen Mörder. Zwei Jahre später hat sie ihre Haftstrafe abgesessen und versucht als Charlie Miller in Cornwall ein neues Leben zu beginnen. Doch die Schatten der Vergangenheit sind nicht so einfach abzuschütteln und bald hat sie den Verdacht, dass ihr jemand auf die Spur gekommen ist – jemand, der ihr nicht wohlgesonnen ist.
Charlie lebt jetzt in Cornwall…
… viel mehr ist über die ersten 350 Seiten des 410 Seiten dicken Buches nicht zu sagen. Charlie alias Steffi will unerkannt zu bleiben, knüpft neue Bekanntschaften und versucht ihr baufälliges Cottage zu renovieren. In dieses neue Leben im Jahr 2018 sind immer wieder Rückblicke ins Jahr 2016 eingeflochten, die die Vorgeschichte erzählen, deren Ausgang aber schon bekannt ist und damit keinen mehr wirklich packt. Dazu kommen Passagen, in denen von einem Ben Jarvis erzählt wird, der ganz offensichtlich Steffi Finn finden will, und kurze Abschnitte, in denen jemand zu Wort kommt, der dem Leser lange verborgen bleibt.
Gerade diese unbekannte Person, aber auch Ben Jarvis hätten die Eintönigkeit des Berichtes von Charlies Leben in dem kleinen cornischen Ort durchbrechen können, doch dazu sind die Schilderungen nicht zwingend genug. Spannung sucht man daher über weite Strecken vergebens. Die Geschichte quält sich bis sie kurz vor dem Ende doch noch halbwegs packend wird und in einer plötzlichen Wendung Spannung aufbaut, bevor sie in einen Schluss mündet, der genau dieses Fünkchen an Spannung gleich wieder erlöschen lässt.
Mal wieder Cornwall
Immer wieder muss die Grafschaft im Westen der britischen Insel als Setting für Thriller und Krimis herhalten. Mit der atemberaubend schönen Küste, dem teilweise mediterranen Flair, seinen unzähligen herrschaftlichen Anwesen und pittoresken Dörfern ist sie tatsächlich bestens geeignet, die passende Atmosphäre als Hintergrund einer spannenden Geschichte zu liefern. Doch auch diese Trumpfkarte verspielt Jakeman. Charlies Cottage könnte überall stehen, die Wellen könnten genauso an die Küste in Schottland branden und leicht versnobte Nachbarn kann man bestimmt überall auf der Insel finden. Hier deutet nichts auf Cornwall hin, die Atmosphäre ist völlig nichts sagend – schade, denn hier wäre doch einiges mehr an Flair herauszuholen gewesen.
Fazit
Definitiv kein Thriller oder Page-Turner, aber ein Roman, der wenig Anforderungen an seine Leser/innen stellt und sich damit bestens als Lektüre im Wartezimmer oder für die Fahrt in Bus und Bahn eignet.
Jo Jakeman, Heyne
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